Euro purzelt auf 1,1028 CHF: Selbstzufriedenheit ist Trumpf
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Euro purzelt auf 1,1028 CHF: Selbstzufriedenheit ist Trumpf

Deutschland fällt aus den Top 10 der besten Wirtschaftsstandorte. Macht Merkel weiter, wohl bald auch aus den Top 20. Die desaströse Lage auf Italiens Arbeitsmarkt entlarvt Renzis Pseudo-Reformkurs. Obendrein bleibt die Kreditnachfrage im Euroraum mau. Der Euro steht kurz davor unter 1,10 Franken abzusacken. Europas Notenbanker haben eine Case in den Kauf von Aktien einzusteigen.

Angela Merkels Regierung macht eine wirtschaftsfeindliche Politik: Der Wirtschaftsstandort Deutschland sackt gemäß der alljährlichen Studie der Schweizer Business School IMD auf Platz 12 ab - nach Platz 6 im Jahr 2014. Ursache des Rückfalls sei eine schlechtere Bewertung der Regierung und der Wirtschaftsleistung. "Die größte Gefahr für Deutschland ist Selbstzufriedenheit", so IMD-Direktor Arturo Bris.

Italien macht eine arbeitsplatzfeindliche Politik: Hier kommt es zu einem überraschenden Anstieg der Arbeitslosenrate von 11,5% auf 11,7%. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 11,3% gerechnet. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt von 36,7% auf 36,9%. Das ist eine Ohrfeige für Ministerpräsident Renzi. Sein Vorvorgänger Berlusconi hätte wahrscheinlich die gleichen Zahlen erreicht.

Ein gedämpftes Geldmengenwachstum im Euroraum runden die schlechten Vorgaben ab. Die Kreditvergabe der Banken an private Haushalte und Unternehmen bleibt recht bescheiden. Bis auf ein paar wenige Lichtblicke - nur Irland und die Niederlande schaffen es in die Top 10 der besten Wirtschaftsstandorte - ist der Euroraum ein ambitionsloser Wirtschaftsraum.

Aktienkäufe müssen her

Am Devisenmarkt sinkt der Eurokurs mit 1,1028 Franken auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Marktteilnehmer fürchten sich vor einer neuen Geldschwemme der Europäischen Zentralbank (EZB). Wenn immer Italien in den letzen Jahren wackelte, griff EZB-Chef Mario Draghi mit Rettungsgeldern aus der Notenpresse ein. Angela Merkel profitierte von den Rettungseinsätzen.

Das Beste, was die EZB aus ihrer Sicht jetzt tun kann, ist in den Ankauf von Aktien einzusteigen. Das würde denen mit faulen Krediten überfrachteten italienischen Banken Luft zum atmen geben. Sie könnten die von den Notenbanken gehaltenen Aktienpakete mit Kapitalerhöhungen verwässern, so wie es vor drei Jahren mit dem im Staatsbesitz befindlichen Aktienpaket der Commerzbank geschah.

Ein Aktienkaufprogramm ist gar nicht so unwahrscheinlich, bedenkt man, dass die Staatsanleihen-Käufe im Verantwortungsbereich der nationalen Notenbanken liegen. Banca d`Italia und Co. könnten vorwandshalber argumentieren, dass man nach dem Vorbild der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur Streuung von Risiken auch Aktien beimischen müsste. Die SNB legt 18% in Aktien an.

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