Hotspot-Szenario: So geht es mit dem EUR/CHF-Kurs weiter
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Hotspot-Szenario: So geht es mit dem EUR/CHF-Kurs weiter

Während sich in China die Lage beruhigt, tastet sich der Eurokurs langsam aber sicher Richtung 1,10 Franken vor. Bei einer kräftigen Börsenerholung sind neue Höchstkurse für das Devisenpaar drin. Die Eurozone ist 2016 eine Art Hotspot für die Anlegerwelt. Im Vergleich zu Asien und den USA ist noch jede Menge Wachstumspotential vorhanden.

Chinas Exporte sanken zwar im Dezember um 1,4%. Der Rückgang fiel aber sehr viel geringer aus, als erwartet. Auch die Importe sanken nicht so stark wie befürchtet. Anleger wittern bereits Morgenluft. Die chinesische Wirtschaft habe das Schlimmste überstanden, sagen die ersten Ökonomen und verweisen neben dem Außenhandel auf eine Stabilisierung der Landeswährung Yuan.

Die Rezession sei so tief und langanhaltend gewesen, dass der Euroraum der allgemeinen Entwicklung quasi hinterherlaufe, erläutern die Konjunkturexperten des sentix-Institutes. Weil sich Euroland immer noch im Aufhol-Modus befindet, ist die Region für Anleger interessant. Sie dürften deutlich mehr Vermögenswerte aus dem Euroraum ihren Portfolios beimischen. Dies spräche zunächst einmal für einen Anstieg des Euro-Wechselkurses.


Ob der Euro aufgrund ausländischer Kapitalzuflüsse wirklich steigen kann, hängt von einem weiteren Faktor ab: Absicherungsgeschäften. Im vergangenen Jahr, als der Euro trotz Rekordhochs von Dax & Co. auf 1,03 Franken und 1,05 Dollar abstürzte, sicherten sich die Vermögensvervwalter gegen den sinkenden Eurokurs im Vorfeld ab, analysierten seinerzeit die Devisenspezialisten der Deutschen Bank.

Beispiel:
Kauft ein US-Investor für 20 Millionen Dollar Aktien aus dem Euroraum, erhöht sich die Nachfrage nach Euros am Devisenmarkt. Weil der Anleger gleichzeitig über Terminkontrakte den Wert seiner Investition absichert, in dem er zum aktuellen Eurokurs von 1,08 Dollar 18,52 Millionen Euros verkauft, handelt es sich ein Nullsummenspiel. Der Kapitalzufluss in den Aktienmarkt macht den Euro nicht stärker.


2016 könnte das anders aussehen. Vor allem für die mit dicken Geldbörsen ausgestatteten Schweizer Vermögensverwalter machen Absicherungen wenig Sinn. Hintergrund ist das geringere Wachstums in der Schweiz und Negativzinsen. Beides trübt den Ausblick für den Franken. Insofern hätte der Euro beim Eintreten des Hotspot-Szenario gute Chancen sein im September 2015 bei 1,1050 Franken erreichtes Hoch deutlich zu übersteigen.

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