Ein Wachstum von 0,3% stellte die Euroraum-Wirtschaft im 3. Quartal 2015 auf die Beine, meldet Eurostat. Nach amerikanischem Vorbild wird die Konjunktur vom Konsum getragen. Die privaten Konsumausgaben erhöhten sich um 0,4% - nach einem Plus von 0,3% im 2. Quartal 2015. Die Ausgaben der Regierungen der 19 Euroländer verdoppelten sich vor dem Hintergrund der Flüchtlingskrise auf 0,6%.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge nimmt man im Währungsraum Deutschlands Handelsüberschüsse zur Kenntnis. Der deutsche Exportüberschuss lag im Oktober mit 20,8 Milliarden Euro über den Erwartungen der Ökonomen. Das Problem ist folgendes: Die deutschen Exporte in den Euroraum stiegen um 5,8%. Allerdings erhöhten sich die Importe nur um 2,4%. Es müsste genau umgekehrt sein, damit sich die Ungleichgewichte im Euroraum abbauen.
In der Schweiz kommt es zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenrate kletterte von 3,3% im Oktober auf 3,4% im November. Vor einem Jahr, als der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken noch Gültigkeit hatte, waren 3,2% der Erwerbsfähigen ohne Arbeit.
Weil sich die Wirtschaftslage im Euroraum kontinuierlich verbessert, während sich die Wirtschaftslage in der Schweiz verschlechtert, hat der Euro gute Aussichten gegenüber dem Schweizer Franken auf 1,10 zu steigen. Auch die Entwicklung zum US-Dollar ist ermutigend. Vor einer Woche sah es noch nach einem Rückgang auf 1 Euro = 1 Dollar aus. Inzwischen steht der Euro kurz davor auf 1,10 Dollar zu klettern.
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