1,10 oder 1,07? So geht es mit dem EUR/CHF weiter
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1,10 oder 1,07? So geht es mit dem EUR/CHF weiter

Der Euro klettert auf ein 3-Wochenhoch bei 1,0905 Franken. Im Service-Sektor der Eurozone läuft es von Tag zu Tag besser. Die Dienstleister machen guten Geschäfte. In Griechenland zeichnet sich ein den Euroraum stärkender Machtwechsel ab. Alexis Tsipras droht die Abwahl. Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) den Griff in die Gruselkiste unterlassen, könnte der Eurokurs über 1,10 Franken steigen.

In den Kassen der Dienstleister, die etwa zwei Drittel der Wirtschaftsleistung ausmachen, klingelt es. Am besten ist die Stimmung in Spanien, wo der Einkaufsmanagerindex (PMI) mit 59,6 Punkten beinahe um 10 Zähler die bei 50 Punkten liegende Wachstumsschwelle überragt. Es folgt Deutschland mit 54,9 Punkten und Italien mit 54,6 Punkten. Frankreich bleibt das Sorgenkind. Aber auch hier liegt der PMI mit 50,6 Zählern im Wachstumsbereich.


Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Griechenland bald die der Reformpolitik wohlwollend gegenüber stehenden Konservativen das Sagen haben. Alexis Tsipras liegt mit seiner Syriza-Partei hinten. Die von ihm angestrebte absolute Mehrheit der Mandate ist inzwischen ein aussichtsloses Wahlziel. Aus der Sicht der Finanzmärkte wäre es für die Zukunft des Euroraums und des Euro eine positive Entwicklung, sollte der "Spaltpilz Tsipras" abgewählt werden.

Damit der Euro-Franken-Kurs seinen Anstieg fortsetzt, braucht es grünes Licht von der EZB in Frankfurt. Macht Mario Draghi eine Geldpolitik der ruhigen Hand, könnte der Euro das zum Anlass nehmen das 7-Monatshoch vom 12. August 2015 bei 1,0960 Franken anzugreifen. Sollte der Italiener eine Verlängerung der Käufe von Staatsanleihen in Aussicht stellen, wäre das hingegen ein triftiger Grund auf die Tiefstände der zweiten Augusthälfte bei 1,07 Franken abzutauchen.

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