Investoren haben ihre Bargeldhortung zu Lasten von Aktien und Anleihen auf den höchsten Stand seit 25 Jahren gesteigert. In nur einer Woche wurden 17 Milliarden Dollar in Geldmarktfonds gepumpt, wie Datenerhebungen der Bank of America Merrill Lynch sowie des auf Kapitalflüsse spezialisierten Dienstleisters EPFR Global zeigen. 3,3 Milliarden Dollar wurde über Investmentfonds und ETFs aus den Aktienmärkten abgezogen.
Oft kam es bei massiven Umschichtungen zugunsten risikoloser Geldmarktfonds zu einer Aufwertung des Schweizer Frankens. Dieses Mal profitiert der Franken allerdings nicht. Der Euro hat die Nase vorn. Er wird wegen den wirtschaftlichen Krisen in großen Schwellenländern wie China und Brasilien als sicherer Hafen wahrgenommen.
Der Euroraum hat zwar in puncto Wachstum nicht viel zu bieten. Der Franken kann daraus aber kein Kapital schlagen, weil die Schweizer Wirtschaft eine Vollbremsung hingelegt hat. Hintergrund ist der Wegfall des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken. Die Schweizer Exportunternehmen ächzen unter der damit verbundenen massiven Aufwertung des Franken.
Wegen des Zurückprallers knapp über 1,08 Franken lotet der Eurokurs derzeit sein Anstiegspotential aus. Prinzipiell ist der Weg frei bis zu dem am 11. September 2015 bei 1,1050 Franken markierten 8-Monatshoch. Sollte dieses Hoch, das zugleich ein charttechnischer Widerstand ist, übersprungen werden, wären gemäß der Charttechnik Wechselkurse von 1,11-1,13 möglich.
Zum Thema:
10 nigelnagelneue Schweizer Franken Prognosen