Beginnt jetzt die Dezimierung des Euros?
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Beginnt jetzt die Dezimierung des Euros?


Der Verkaufsdruck wird größer. Der Eurokurs sinkt auf 1,0832 Franken. Immer höhere Verluste an den Aktienmärkten dämpfen die Risikobereitschaft der Anleger. Weil der Euro als sicherer Hafen nur über die Sommermonate getaugt hat, ist plötzlich der Schweizer Franken wieder gefragt. Gemäß einer neuen Prognose von Goldman Sachs wird der Euro 10 Cents einbüßen.

Es gebe ein nicht vernachlässigbares Risiko, dass die Europäische Zentralbank (EZB) in den kommenden Monaten ihren bei -0,20% liegenden Einlagenzins weiter senke, sagt die Analystin Katie Martin von der Barcalys Bank.

Darüber hinaus steht eine Ausweitung der Käufe von Staatsanleihen (QE) auf der Agenda. Als wahrscheinlichstes Szenario gilt derzeit, dass die EZB ihre monatlichen Käufe von 60 Milliarden Euro um halbes Jahr bis April 2017 verlängern wird.

"Der Euro wird gegen Jahresende schwächer werden, wenn die Zinsspekulationen in den USA und die mögliche Ausweitung des QE-Programms der EZB wieder in den Vordergrund rücken, meint die St.Galler Kantonalbank. Gemäß den neuen Prognosen der Kantonalbank wird der Euro in den kommenden drei Monaten bei 1,04-1,09 Franken notieren. Auf Sicht von zwölf Monaten prognostiziert man eine Wechselkursspanne von 1,02-1,07.

Ungemach droht auch vom Euro-Dollar-Kurs. Goldman Sachs sagt: Trotz ausgebliebener US-Zinswende werde der Euro gegenüber dem US-Dollar um bis zu 10 Cents einbrechen. Eine Dezimierung des Euros von derzeit 1,11 Dollar auf 1,01 Dollar würde sich auch im Euro-Franken-Kurs niederschlagen.