Schnappt die Paritätsfalle zu?
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Schnappt die Paritätsfalle zu?

Der Eurokurs kratzt an der Marke von 1,04 Franken. Ursache ist die erneute Schwächephase der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte die aktuelle Lage mit Sorge zur Kenntnis nehmen, war doch der Absturz des Euro-Dollar-Kurses ein zentraler Grund für die Aufgabe des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken, räumte SNB-Präsident Thomas Jordan zuletzt ein.

Angesprochen darauf, weshalb man den Mindestkurs kippte, verwies Jordan nach der SNB-Sitzung im März auf den Euro-Dollar-Kurs. Der Euro habe seit der letzten SNB-Lagebeurteilung vom Dezember 2014 zum Dollar um 15 Prozent und seit Mai 2014 sogar um 25 Prozent abgewertet. "Unter diesen Gegebenheiten wird offensichtlich, dass ein Mindestkurs von 1,20 Franken gegenüber dem Euro nicht mehr nachhaltig war", so Jordan.


Indes nähert sich der Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) neuen Rekordtiefs. Die Gemeinschaftswährung sank seit Ostermontag von 1,1035 Dollar auf aktuell 1,0637 Dollar. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis das 12-Jahrestief vom 13. März 2015 bei 1,0460 unterboten wird. Anschließend wäre der Weg frei für einen Rückgang auf die Parität (1 Euro = 1 Dollar).

Mit einem blauen Auge käme die SNB davon, sollte der Talfahrt beim Euro-Dollar-Kurs durch eine Bergfahrt beim Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) ausgeglichen werden. In einem solchen Szenario könnte sich der Euro über 1,04 Franken behaupten. Ansonsten käme es wohl zu denen von der UBS erwarteten Euro-Stützungskäufen der Schweizerischen Nationalbank.
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