Notenbankchef Thomas Jordan sagte vor weniger als einer Woche, dass der Schweizer Franken immer noch überbewertet sei. "Wir sind noch immer in einer Phase des Überschiessens", erklärte er gegenüber cash.ch. Zum Zeitpunkt des Interviews war 1 Euro noch 1,06 Franken wert.
Aktuell sind es nur noch gut 1,04 Franken. Wenn der Schweizer Franken aus Sicht der SNB bei 1,06 pro Euro überbewertet ist, dann muss er bei 1,04 sehr stark überbewertet sein, schlussfolgern Marktakteure.
"Bei der Gestaltung ihrer Geldpolitik trägt die Nationalbank weiterhin der Wechselkurssituation und deren Einfluss auf Inflation und Wirtschaftsentwicklung Rechnung. Sie bleibt deshalb bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv", heißt es in der am 19. März 2015 erschienenen Lagebeurteilung der SNB.
Die prinzipielle Bereitschaft weiterhin am Devisenmarkt zu intervenieren zusammen mit der jüngsten Abwertung des Euros spricht dafür, dass die Schweizerische Nationalbank die Talfahrt des Eurokurses bei 1,04 Franken stoppen könnte.
Die Gewinn-Verlust-Rechnung eines typischen Franken-Kreditnehmers, der im Jahr 2002 einen Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro bei einem EUR/CHF-Wechselkurs von 1,45 aufnahm, hat sich zuletzt wieder verschlechtert.
Nach Aufrechnung der über die Jahre angewachsenen Zinsersparnis von 31.000 Euro mit den Wechselkursverlusten stand ein solcher Darlehensnehmer im Februar 2015, als der EUR/CHF-Wechselkurs auf 1,0812 kletterte, mit 20.200 Euro in der Kreide. Auf dem aktuellen Kursniveau von 1,0420 liegt das Minus bei 27.700 Euro.
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