Schweiz muss Interventionskeule rausholen
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Schweiz muss Interventionskeule rausholen

Der Franken wertet gegenüber dem Euro auf, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein doppelt so hohes Wachstum im Vergleich zum Euroraum prognostiziert. Weil es zugleich in der Schweiz keinerlei Geldentwertung gibt, ist aus volkswirtschaftlicher Sicht der aktuelle Rückgang des Wechselkurses von EUR/CHF 1,2038 auf 1,2013 eine logische Konsequenz.

"Die Schweizerische Nationalbank hält unverändert am Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro fest und belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor (Schweizer Leitzins) bei 0%-0,25% ", bekräftigt die SNB. Eine Zinserhöhung rückt zur Freude von Franken-Fremdwährungskreditnehmer in die Ferne. Die Notenbank senkt ihre Inflationsprognose für 2015 von 0,2 Prozent auf -0,1 Prozent.


Weil der Schweizer Franken aufgrund der negativen Teuerung im nächsten Jahr an Kaufkraft hinzugewinnen wird, verliert der Euro Aufwärtsspielraum. Gemäß der Inflationsprognose der Europäischen Zentralbank (EZB) wird 2015 die Teuerung im Euroraum bei +0,7 Prozent liegen.

Neben den auseinander laufenden Teuerungen spricht auch die Wachstumskluft für eine Stärkephase des Frankens, die von der SNB durch Interventionen am Devisenmarkt eingedämmt werden sollte. Den neuen SNB-Prognosen zufolge wird das Wirtschaftswachstum der Schweiz im nächsten Jahr auf "rund 2%" anziehen. Die EZB erwartet hingegen nur ein halb so hohes Wachstum für den Euroraum.

Der Aufwertungsdruck auf den Franken habe wieder zugenommen, stellte SNB-Präsident Thomas Jordan in Bezug auf den vor der Goldinitiative stattgefundenen Rückgang des Euros auf 1,2000-1,2010 Franken fest.

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