Mindestkurs-Doping eine Schweizer Erfolgsgeschichte
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Mindestkurs-Doping eine Schweizer Erfolgsgeschichte

Der Schweizer Franken nimmt dem Euro seine Gewinne wieder ab, und so nähert sich der Wechselkurs EUR/CHF 1,2000. Gute Konjunkturdaten aus der Schweiz untermauern die neue Stärkephase des Frankens. Aktuell steht der Eurokurs bei 1,2025 Franken. In der Schweiz muss man für 1 Franken umgerechnet 83,16 Euro-Cents hinblättern.

Die Schweizer Wirtschaft wächst dreimal so stark wie die des Euroraums. Um 0,6 Prozent legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) heute in Bern mit. Die Prognosen der Ökonomen, die lediglich mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet hatten, wurden deutlich übertroffen.


Schmierstoff der Konjunktur ist der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken. Er gibt den eidgenössischen Exporteuren die notwendige Planungssicherheit. Sie können ihre Waren wegen eines von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) künstlich niedrig gehaltenen Franken günstig im Euroraum anbieten.

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"Würde der Franken stark aufwerten, wären viele Firmen schnell bereit, ihre anstehenden Investitionen ins Ausland zu verlagern. Ein stabiler Wechselkurs ist ein zentrales, beruhigendes Element für die Schweizer Wirtschaft", erläutert der UBS-Devisenexperte Thomas Flury.

Die Wachstumskluft zwischen der Schweiz und dem Euroraum spräche eigentlich für eine Abwertung des Euros zum Franken. Dies werde die SNB auf jeden Fall verhindern, sagt die Scotiabank. Die Großbank erwartet eine Verteidigung des Mindestkurses. Sie sieht den Euro sogar etwas ansteigen, und zwar auf 1,21 Franken (März 2015) und 1,22 Franken (Juni 2015).
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