Bundesbank gibt Fremdwährungskreditnehmern Nachhilfe
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Bundesbank gibt Fremdwährungskreditnehmern Nachhilfe

Die nächste Finanzkrise ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Debakel mit den Franken-Fremdwährungskrediten zeigt, dass sich Banken und Schuldner nicht ausreichend vorbereitet haben. Beim nächsten Mal kann man es mit dem Yen-Kredit besser machen. Die Deutsche Bundesbank erläutert in ihrem aktuellen Monatsbericht, wie es geht.

Aus der Sicht eines Fremdwährungskreditnehmers geht es um die zentrale Frage: "Mit welcher Währung komme ich sicher durch eine Finanzkrise?" Gesucht wird eine Landeswährung, die nicht stark aufwertet. Der Schweizer Franken erfüllt diese Funktion nicht, wie die massive Aufwertung der letzten Jahre zeigt.

"Auf Basis der empirischen Ergebnisse können der Schweizer Franken und der US-Dollar als „Safe Haven“-Währungen bezeichnet werden", schlussfolgert die Bundesbank. Safe-Haven (sichere Häfen) profitieren von Kapitalströmen, die darauf zurückzuführen seien, dass Anleger ihr Kapital in einem bestimmten Währungsraum in Krisenzeiten für relativ sicher angelegt halten, heißt es.

Die negativen Erfahrungen mit Franken-Krediten in Österreich und Osteuropa belegen die Ergebnisse der Bundesbank. Es gibt aber auch positive Erfahrungen mit Fremdwährungskrediten. Wer sich im Japanischen Yen verschuldete, steht glänzend da. Ursache ist eine massive Abwertung des Yens. Und: Der Japanische Yen ist gemäß der Bundesbank-Studie keine Safe-Haven-Währung.

Beim Yen kommt allerdings ein anders Aufwertungsphänomen während Krisenzeiten zum tragen, das sich jedoch derzeit abschwächt. So profitierte der Yen während den Finanzkrisen von Rückholaktionen japanischer Ersparnisse. Diese hatten japanische Haushalte bis zur Finanzkrise 2008 im Ausland angelegt, weil dort deutlich höhere Zinsen zu holen war.

Der bei einer neuen Krise zur befürchtende Rückholeffekt hat sich wegen Japans neuen Wirtschafts- und Finanzdoktrin (Abenomics) und den Niedrigzinsen in Europa und den USA jedoch abgeschwächt. Bei der nächsten Finanzkrise ist damit eine wie 2008/09 stattgefundene massive Aufwertung des japanischen Yen sehr viel unwahrscheinlicher.

Der Yen dürfte zur Freude von Yen-Fremdwährungskreditnehmern sogar abwerten, wie der nach dem legendären Hedgfonds-Manager George Soros bezeichnete Soros-Chart zeigt. Ein spekulativer Fremdwährungskreditnehmer müsste demnach von einem Franken-Kredit in einen Yen-Kredit umschulden.

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