Steigende Teuerung verkürzt Mindestkurs-Haltbarkeit
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Steigende Teuerung verkürzt Mindestkurs-Haltbarkeit


Ein überraschender Anstieg der Inflation ist gefährlich für den Mindestkurs. Aufgabe der 1,20er Euro-Untergrenze ist eine negativen Teuerung zu verhindern. Weil das Deflationsgespenst nun von dannen zieht, könnte es wieder eng werden für Franken-Fremdwährungskreditnehmer.

1 Euro kostete zuletzt nur noch 1,2173 Franken. Der Abstand zum Mindestkurs ist nach dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) auf weniger als zwei Rappen zusammengeschmolzen.

(Weiterlesen: Draghi dezimiert Euro auf 1,2165 Franken)

Die negative Nachrichtenkette für Franken-Kreditnehmer will nicht abreißen. So kletterte die jährliche Inflationsrate in der Schweiz von 0,0 Prozent im April auf 0,2 Prozent im Mai, wie das Bundesamt für Statistik in Neuchâtel mitteilte. Der Anstieg viel stärker aus als von Analysten erwartet.

Devisenstrategen sagen: Wenn die jährliche Teuerung auf 1,0 Prozent klettert, wäre Schluss mit dem Mindestkurs. Der internationale Druck würde steigen, weil die Schweiz die Untergrenze nicht länger mit der Bekämpfung von Deflationsgefahren rechtfertigen könnte.

Sollte Wirtschaftswachstum und Inflation in der Eidgenossenschaft nun anziehen, stünden die Chancen gut für eine Aufwertung des Frankens auf 1,20 pro Euro, zumal die EZB weitere Öffnungen der Geldschleusen bereits in der Pipeline hat.

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