G20: Schweiz erteilt Mindestkurs-Ende klare Abfuhr
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G20: Schweiz erteilt Mindestkurs-Ende klare Abfuhr

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält am Mindestkurs uneingeschränkt fest. Auf dem G20-Gipfel der Finanzminister und Notenbankchefs in Moskau, zu dem auch die Schweiz eingeladen war, kommt es zum Treueschwur auf die Untergrenze. In diesem Jahr dürfte es auf jeden Fall bei dem Mindestwechselkurs von EUR/CHF 1,20 bleiben, der in Kürze seinen zweijährigen Geburtstag feiert.

Man werde an dem gegenwärtigen Kurs der Geldpolitik so lange wie nötig festhalten, sagte SNB-Chef Thomas Jordan bei einer Pressekonferenz in Moskau. Der geldpolitische Kurs (Leitzinsen bei null Prozent und Mindestwechselkurs) sei erforderlich, damit die Schweizerische Nationalbank ihr Mandat erfüllen könne.

Einige Finanzanalysten hatten zuletzt ein Ende des aktuellen Euro-Mindestkurses bei 1,20 CHF ins Gespräch gebracht. Sie bezifferten die Wahrscheinlichkeit für eine Abschaffung der Untergrenze in den kommenden sechs Monaten auf 14 Prozent. Gemäß der von Credit Suisse und dem ZEW-Institut durchgeführten Umfrage liegt die Chance für eine Aufgabe der Untergrenze binnen 12-24 Monate bei 24 Prozent.

Die Untergrenze sei von den G20-Staaten als Mittel akzeptiert worden, um die Finanzstabilität der Schweiz sicherzustellen, erklärte die Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf.

Anfang September 2011 rief der frühere SNB-Chef Philipp Hildebrand unter Beisitz von Jordan den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken ins Leben. Um den künstlichen Kurs durchzusetzen, häufte die Nationalbank Devisenreserven in Höhe von 435 Milliarden Franken an (entspricht 75 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsproduktes).