Franken-Schuldner können nicht länger Aussitzen
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Franken-Schuldner können nicht länger Aussitzen

Als hätten sich die Finanzmärkte in den letzten Wochen gegen Besitzer von Franken-Krediten verschworen. Da ist zum einen der Absturz des Euros von 1,2648 im Mai auf aktuell 1,2240 Franken. Zum anderen gibt es einen Zinsanstieg in Österreich, der Umschuldungen in eine Euro-Finanzierungen verteuern dürfte. Darüber hinaus kann sich grün und blau ärgern, dass man keinen Yen-Kredit hat.

Vor gut einem Monat belief sich die Restschuld eines zur Jahrtausendwende aufgenommen Franken-Darlehens im Gegenwert von 200.000 Euro (zum Kurs von EUR/CHF 1,60) auf 253.004 Euro. Aktuell sind es 261.437 Euro. Fremdwährungskreditnehmer müssen in wenigen Wochen einen Buchverlust in Höhe von 8.433 Euro verkraften.

Wer eine Umschuldung in eine Euro-Finanzierung auf die lange Bank schieben will, könnte Schwierigkeiten bekommen. Ursache ist ein Anstieg des österreichischen Zinsniveaus. Die Zinsen von zehnjährigen Staatsanleihen kletterten in den vergangenen zwei Monaten von 1,46 Prozent auf 2,16 Prozent.

Banken werden früher oder später die höheren Finanzierungskosten des österreichischen Staates durchleiten. Vor diesem Hintergrund ist es ungewiss, wie lange die Erste Bank den Zinssatz für ihr Konvertierungsangebot noch bei 2,90 Prozent halten wird. Als das Geldhaus im Sommer 2012 das Angebot legte, rentierten österreichische Zehnjahrespapiere bei 1,90 Prozent.

Dass Fremdwährungskredite auch eine ausgezeichnete Sache sein können, stellen Besitzer von Yen-Darlehen derzeit fest. Wer sich zu Beginn des Jahres 2000 ein Darlehen zu einem Euro Yen Kurs von 103 im Gegenwert zu 200.000 Euro sicherte, hat gut lachen. Ein solcher Kreditnehmer muss aktuell lediglich 160.938 Euro zurückzahlen, weil der Euro in der Zwischenzeit auf 128 Japanische Yen kletterte.
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