Für diese Steuerzahler schnappt Franken-Fremdwährungsfalle zu
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Für diese Steuerzahler schnappt Franken-Fremdwährungsfalle zu

Die Stärke des Schweizer Frankens kommt alle teuer zu stehen, nur die Schweiz nicht. Die Eidgenossen können in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent rechnen. Österreich und Deutschland hinken mit 0,7 Prozent bzw. 0,5 Prozent hinterher.

Derweil macht ein deutscher Landkreis genau das, wovor sich viele private Frankenschuldner in Österreich fürchten: Buchverluste werden in richtige Verlusten konvertiert.

2,5 Millionen Euro verzockten die Finanzjongleure des nordostdeutschen Landkreises Neuruppin. Einst hatte man für zehn Millionen Euro ein Darlehen in Schweizer Franken aufgenommen. Zinsen sollten auf diese Weise gespart werden. Die Wechselkursentwicklung des Euros zum Franken ließ man als Risikofaktor außen vor.

Das Innenministerium habe im Jahr 2000 mit einem Runderlass solche Geschäfte ausdrücklich zugelassen. „Sonst hätten die Kommunen so etwas ja gar nicht gemacht“, zitiert die "Märkische Allgemeine" den Kämmerer Eric Nocker.

Was sich plausibel anhört, muss kritisch hinterfragt werden. Warum prüft das Innenministerium, das in Deutschland für Polizei und Sicherheit zuständig ist, eine solche Finanzfrage? Warum hat sich der Landkreis nicht beim Rechnungshof über Wechselkursrisiken informiert?

Der kommunale Steuerzahler wird nun für den Schaden aufkommen müssen. Deutsche Kämmerer dürften weiter nach Ausreden suchen. So hat sich selbst der FC Bayern München mit einem Franken-Fremdwährungskredit verzockt.