SNB-Rhetorik geht auf dem Zahnfleisch
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SNB-Rhetorik geht auf dem Zahnfleisch

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) setzt weiterhin auf einen Abschwächung des Frankens. So sagte Notenbankchef-Präsident Thomas Jordan auf der SNB-Generalversammlung, dass man eine Verringerung des Außenwertes erwarte. Gleichzeitig bleibt Jordan bei seinen Drohgebärden:

„Falls die Wirtschaftsaussichten und Deflationsgefahren es erfordern, steht die Nationalbank bereit, jederzeit weitere Maßnahmen zu ergreifen.“

Dass die Nationalbank mit ihrer verbalen Interventionsrhetorik mittlerweile auf dem Zahnfleisch geht, wird auch an folgender Jordan-Bemerkung deutlich:

„Sollte die internationale Konjunktur sich schlechter als vorhergesehen entwickeln oder der Franken sich nicht wie erwartet weiter abschwächen, könnten erneut Abwärtsrisiken für die Preisstabilität auftreten.“

Von welcher weiteren Abschwächung spricht der SNB Chef da? Der Schweizer Franken hat sich gegenüber dem Euro in den letzten sieben Monaten um keinen Millimeter abgeschwächt. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2013. Der einzige Grund, warum den Eurokurs hauchdünn über 1,2000 liegt, sind unlimitierte Kaufaufträge der Nationalbank bei EUR/CHF 1,2000.

Der Eurokurs schafft es noch nicht einmal aus eigener Kraft auf 1,2030 CHF zu steigen und dem Schweizer Franken eine Mikro-Abschwächung von -0,25 Prozent beizubringen.

„Auch bei einem Kurs von 1,20 Franken pro Euro bleibt der Franken überbewertet“, wiederholte Jordan zum gefühlten hundertsten Mal seit der Einführung des Mindestkurses. Mit dieser Meinung steht die Nationalbank an den Märkten mittlerweile vollkommen isoliert da.