Euro kostet nur noch 1,09 Franken - Drei wichtige Fragen
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Euro kostet nur noch 1,09 Franken - Drei wichtige Fragen

Eine rabenschwarze Handelswoche für den Euro: Er sinkt von 1,1050 auf 1,09 Franken (-1,36%). Zu viele Fragen sind offen: Ist selbst eine Leitzinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf -1,00% nicht genug, um den Euro zurück über 1,10 Franken zu bringen? Können die Exporteure aus der Eurozone einpacken, weil die USA erneut China attackieren? Kommt überhaupt noch Bewegung in den festgefahrenen Brexit-Konflikt?

"Um mit der EZB Schritt zu halten erwarten Marktteilnehmer bereits für September eine Zinssenkung der SNB Richtung -1%", zitiert Bloomberg die Commerzbank Expertin Esther Reichelt. "Wir fragen uns, ob das ausreicht, um den Aufwertungsdruck auf den Franken zu begrenzen." Laut den Prognosen der Commerzbank wird der Euro nicht mehr über 1,12 Franken hinauskommen. Sie ist damit pessimistischer als die meisten anderen Geldhäuser:

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"Angesichts des stärkten Rückgangs der Auslandsbestellungen seit über zehn Jahren steckt die Industrie in der tiefsten Krise seit sieben Jahren." So beschrieb Phil Smith von IHS Markit vor Trumps neuen Strafzöllen die Einkaufsmanager-Daten für Deutschland. Die Eskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China bedeutet noch mehr Gegenwind für das Verarbeitende Gewerbe.

Beim Brexit wird sich etwas tun


Alle gegen England mit Boris Johnson. So lässt sich die aktuelle Lage am besten beschreiben. Lässt der neue britische Premier die Uhr bis zum EU-Austrittstermin am 31. Oktober 2019 einfach runterlaufen? Der Brexit-Konflikt ist festgefahren. Nachdem in Schottland und Nordirland die Unabhängigkeitsbewegungen Zulauf gewinnen, bekommt Johnson auch aus den USA eins auf die Mütze.

Dass US-Repräsentantenhaus macht klar, dass es einen zwischen Trump und Johnson vereinbarten Handelsvertrag nicht ratifizieren werde, sollte es einen harten Brexit mit harter Grenze zwischen Nordirland und Irland geben. Darüber hinaus verlieren die Tories eine Nachwahl in Wales. Damit schmilzt die Mehrheit der Johnson-Regierung im Parlament auf eine Stimme.


Am Devisenmarkt gibt es massiven Korrekturbedarf. So konnte der Euro gegen das Britische Pfund in den letzten drei Monaten kräftig steigen. Gegenüber dem Schweizer Franken musste er hingegen deutliche Verluste einstecken. Sollte sich Johnson und seine Engländer bewegen, dürfte der Euro-Pfund-Kurs runtergehen und der Euro-Franken-Kurs etwas nach oben.

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