Von der SNB angefeuerter Eurokurs steigt auf 1,07 CHF
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Von der SNB angefeuerter Eurokurs steigt auf 1,07 CHF

Der Euro bleibt am Ball. Bis zu 1,0695 Schweizer Franken kostet die Gemeinschaftswährung, nachdem der Präsident der Schweizerische Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, diagnostiziert, dass die von ihm behütete Währung immer noch zu stark ist. Darüber hinaus nimmt der Euro eine Nebelkerze der griechischen Regierung dankbar auf.

"Unsere Währung wird während wir reden immer noch auf einem signifikant überbewerten Niveau gehandelt", sagte Jordan am Dienstagabend bei einer Rede an der Université libre de Bruxelles. "Die deutliche Überbewertung unserer Währung bedeutet, dass die Schweizer Wirtschaft, insbesondere die dem internationalen Wettbewerb ausgesetzten Sektoren, derzeit starkem Gegenwind und einer Reihe von Herausforderungen gegenüberstehen", so Jordan.

Inzwischen hat der Euro mehr als die Hälfte der nach dem SNB-Schock erlittenen Verluste wieder aufgeholt. Am 15. Januar 2015 sank der Eurokurs schlagartig von 1,2010 Franken auf 0,86 Franken, bei manchen Devisenbroker sogar auf 0,75 Franken. Aktuell notiert der Wechselkurs bei EUR/CHF 1,07.


Die SNB werde dem Wechselkurs bei der Formulierung ihrer Geldpolitik auch künftig Rechnung tragen und bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv bleiben, warnte Jordan all jene Spekulanten, die auf einen erneuten Rückgang des Euros auf 1,00 Franken (Parität) wetten. Seine Aussagen legen nahe, dass die SNB einen zu stark sinkenden EUR/CHF-Wechselkurs mit Euro-Stützungskäufen versuchen würde zu verhindern.

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Unterdessen sagte Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis am Rande eines Treffens der EU-Finanzminister in Brüssel, dass sein Land nun doch einen Verlängerungsantrag stellen wolle. Der Teufel steckt jedoch im Detail. Athen will nämlich nur eine Verlängerung der Kredite und nicht des Hilfspakets beantragen.

Auf einen solchen Coup dürfte sich die Euro-Finanzminister nicht einlassen, weil er bedeuten würde, dass man Geld ohne jegliche Gegenleistung nach Griechenland überweisen würde. Das Kalkül von Varoufakis besteht offenbar darin, die Europäische Zentralbank (EZB) dazu zu verführen, griechische Banken weiterhin mit Notfallkrediten (ELA) zu versorgen.

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