Schöner Euro-Ausblick: Wann wird er Wirklichkeit?

Trotz unerwartet guter Daten beugt sich der Euro der bärischen Wirkung des exapandierenden Dreiecks, und so fällt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9370. Der Schweizer Franken trotzt auch einem neuen, besseren Zinsausblick der Europäischen Zentralbank (EZB).

"Der Franken dürfte in den kommenden Wochen weiter gegenüber dem Euro nachgeben", sagt der Finanzdienst Bloomberg. "Die Nachfrage nach Euro-Franken-Optionen, die auszahlen, wenn die Schweizer Währung schwächer wird, ist derzeit so hoch wie seit vier Monaten nicht mehr."

Gesamtwirtschaftlich verzeichnete die Eurozone leicht beschleunigtes Wachstum über die vergangenen drei Monate, zeigen neue Einkaufsmanager-Daten (PMI) von S&P Global. "Die deutsche Wirtschaft ist im August den dritten Monat in Folge und so kräftig gewachsen wie zuletzt im März."

Untermauert werden die guten Daten und Zahlen für den Euro von der EZB. Zins-Futures zeigen, dass die Märkte davon ausgehen, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen für den Rest des Jahres unverändert belassen wird.

Weniger schnörkellos ist der Zinsausblick der Schweizerische Nationalbank (SNB. Eine weitere Zinssenkungen, die Negativzinsen bedeuten würde, ist nicht vom Tisch, und dass, obwohl die jährliche Inflationsrate in der Schweiz entgegen den Erwartungen von 0,1% auf 0,2% stieg.

Der Rückgang des EUR/CHF-Kurses von 0,9450 auf 0,9370 sei eine rein markttechnische Reaktion, kommentieren euro-freundliche Devisenexperten. Sie erwaten, dass die fundamentalen Kräfte das Kommando übernehmen und einen Einstieg auf 0,95 oder höher herbeiführen.

EUR/CHF Barchart zeigt Wechsel Always-in auf bärisch

Das ist aber nicht so einfach: Wegen drei schwarzen Trendkerzen in Folge zeigt die Always-in-Richtung für den Euro-Franken-Kurs nun erst einmal nach unten. Das muss der Euro bis Anfang September rückgängig machen, so dass Always-in wieder bullisch ist. Erst danach kann man  über einen Anstieg auf 0,95 sprechen.

Hinweis: Wenn die Daten gesichert sind und sich so sehr gefestigt haben, dass die meisten von einem Anstieg des Euro gegenüber dem Schweizer ausgehen, bleibt dieser oft aus.