Der Schweizer Franken steigt um 0,6% gegenüber dem Euro, nachdem US-Luftschläge auf den Iran akute Gefahren vor Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten schüren. Als klassische Fluchtwährung profitiert der Franken in Zeiten geopolitischer Unsicherheit.
Die Eskalation im Nahen Osten hat eine Flucht in sichere Anlagen ausgelöst und den EUR/CHF-Kurs nach unten gedrückt. Marktteilnehmer befürchten, dass der Konflikt die Energieversorgung stören und das weltweite Wirtschaftswachstum belasten könnte, was die Nachfrage nach dem Franken zusätzlich antreibt.
Die erste Reaktion fällt jedoch nur kurzfristig aus. Nachdem EUR/CHF von 0,9430 auf 0,9370 fällt, erholt sich das Währungspaar wieder auf 0,9400. Dies ist ein Hinweis darauf sein, dass Irans Möglichkeiten oder Bereitschaft zur weiteren Eskalation des Konflikts begrenzt sind.
Unterdessen berichtet iranische Staatsmedien, dass das Parlament des Landes die Schließung der Straße von Hormus unterstütze. Ein Versuch, die enge Wasserstraße zwischen Iran und Oman zu blockieren, hätte tiefgreifende Folgen für die Weltwirtschaft haben. Im Jahr 2024 wurden täglich rund 20 Millionen Barrel Rohöl durch die Straße von Hormus transportiert, was etwa 20 % des weltweiten Verbrauchs entspricht.
Die Unsicherheit werde die Finanzmärkte überziehen, da die USA überall wegen der Gefahr eines Gegenschlags gefährdet seien, sagte Mark Spindel vom der Anlegerfirma Potomac River Capital. "Das wird die Unsicherheit und die Volatilität erhöhen, insbesondere beim Öl."
Eine Flucht in sichere Häfen wie den Schweizer Franken oder Gold findet bisher nicht statt. Der Ölpreis ist nur unwesentlich höher als vor zehn Tagen, als der Iran-Krieg begann.
Insgesamt zeigt die erste Reaktion der globalen Finanzmärkte, dass der Kriegseintritt der USA gegen den Iran eine Lösung des Konflikts beschleunigen wird. Eine Flucht in sichere Häfen ist aktuell nicht auszumachen. Der Euro präsentiert sich infolge weiterhin recht robust gegenüber dem Schweizer Franken, und zögert eine Fortsetzung seines langfristigen Abwärtstrends hinaus.
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