Euro-Franken-Kurs verfängt sich: So geht's weiter

Am 8. Mai 2025 gab es keine starke Abwärtskerze. Stattdessen ist eine bullische Inside-Bar entstanden – der Kurs blieb den ganzen Tag innerhalb der Spanne vom Vortag und schloss deutlich über dem Eröffnungskurs.

Das zeigt, dass die Euro-Seller, die einen Rückgang des EUR/CHF-Kurses anstreben, den Markt nicht unter Kontrolle bringen konnten. Die übergeordnete Richtung („Always-in“) bleibt deshalb weiterhin bullisch.

Wie geht es weiter?

Der EUR/CHF-Kurs bewegt sich seit dem 1. Mai 2025 eine engen Trading Range mit einem Micro-Doppel-Top (Hochs vom 2. und 7. Mai) und einem Mikro-Doppel-Bottom (Tiefs vom 5. und 7. Mai).

Käufer und Verkäufer testen jeweils die oberen und unteren Grenzen, aber keiner setzt sich bisher durch. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Ausbrüche (Breakouts) nach oben oder unten zunächst scheitern.

Das liegt daran, dass in engen Ranges weder Käufer noch Verkäufer genug Kraft haben, um sofort einen klaren Breakout durchzusetzen.

Ein bullischer Ausbruch aus so einer Trading Range – also ein Schlusskurs über 0,94 ist noch keine Bestätigung, dass ein Anstieg startet.

Was in solchen Situationen fast immer passiert: Der Kurs kehrt zurück zum Ausbruchspunkt. Das nennt man einen Pullback. Dort entscheidet sich, ob die Käufer wirklich stark genug sind.

Wenn der Kurs beim Pullback nicht tief zurückfällt, sondern dort ein bullische Kerze entsteht, dann ist das ein Zeichen, dass der Breakout erfolgreich ist. Erst dann spricht man von einem bestätigten bullischen Ausbruch.

EUR CHF Entwicklung Kerzenchart mit Kurs Prognose Pfeilen

Dasselbe gilt umgekehrt für einen Ausbruch nach unten: Auch der braucht in der Regel erst einen Pullback und eine Bestätigung durch ein bärisches Signal, bevor man von einer echten Abwärtsbewegung sprechen kann.

Das Micro-Doppel-Top und das Micro-Doppel-Bottom zeigen, dass Käufer und Verkäufer um die Kontrolle ringen. Solange kein Ausbruch mit Pullback und Bestätigung kommt, bleibt es eine Trading Range.

Wer voreilig auf einen Breakout setzt, muss oft mitansehen, wie die Marktrichtung plötzlich um 180 Grad dreht und seine Positionen im Minus landen.




Sinkt der Euro bereits in den nächsten Tagen auf 0,92 CHF?

Bis Ende April stieg der Euro gegenüber dem Franken. Danach hat sich der Kurs aber Schritt für Schritt wieder nach unten bewegt – von 0,9450 am 25. April bis auf 0,9314 am 8. Mai. Das sieht auf den ersten Blick nicht dramatisch aus, ist aber wichtig:

Der EUR/CHF-Kurs ist unter den 20-Tage-Durchschnitt gefallen, also unter den Durchschnittskurs der letzten 20 Tage. Das ist oft ein Zeichen dafür, dass die Stimmung im Markt kippt – von optimistisch zu vorsichtig oder sogar negativ.

Solange der EUR/CHF-Kurs über diesem Durchschnitt lag, konnte man sagen: Die Grundrichtung ist aufwärts. Doch jetzt ist das nicht mehr so klar. Seit dem Hoch Ende April ist kein neuer Anstieg gelungen. Stattdessen werden tiefere Hochs und tiefere Tiefs gebildet.

Das zeigt eine latente Schwäche des Euros an. Trotzdem ist die Lage noch nicht eindeutig. Ob sich aus dieser Schwäche ein kurzfristiger Abwärtstrend entwickelt, der das Tief vom 11. April bei 0,9220 testet bzw. durchbricht, hängt vom heutigen Handelstag ab.

Daily Kerzenchart EUR/CHF-Kurs mit eingezeichneter Always-in Richtung

Wenn nach dem gestrigen Rückgang um ein halben Rappen heute ein weiterer Rückgang dieser Größenordnung erfolgt, ist die Richtung klar: Dann ist die Marktrichtung Always-in Short, also nach unten.

Kommt keine solche Bewegung, sondern bleibt der Kurs in der Nähe der letzten Tage, dann ist eine Seitwärtsphase wahrscheinlich – also eine Zeit, in der der Kurs weder klar steigt noch fällt, sondern zwischen 0,93 und 0,94 hin- und herpendelt.

Kurz gesagt: Der EUR/CHF-Kurs steht an einem wichtigen Punkt. Der heutige Tag entscheidet, ob eine Abwärtsbewegung Richtung 0,92 einsetzt oder ob der Kurs erstmal in einer engen Spanne weiterverläuft.