Seit Anfang Mai steckt der Euro-Franken-Kurs zwischen 0,9300 und 0,9400 fest. Solche Zonen nennt man Seitwärtsbewegung (Trading Range), in denen sich Käufer und Verkäufer die Waage halten. Der Wechselkurs pendelt zwischen diesen beiden Marken hin und her, bis es zu einem Ausbruch (Breakout) kommt.
Am 14. Mai 2025 kam es dann zu einem bullischen Breakout. Die Kursentwicklung durchbrach die obere Grenze bei 0,9400 und stieg schnell bis auf 0,9420. Das sah aus wie der Start eines Anstiegs auf 0,9500. Doch gleich am nächsten Morgen sehen wir eine kleine Gegenbewegung: Der Kurs fällt auf 0,9395 – also wieder unter die Ausbruchsmarke, dem so genannten Breakout Point.
Das war der Pullback. Was bedeutet das? Jetzt ist der Moment der Wahrheit. In den nächsten Tagen entscheidet sich, ob der Ausbruch Bestand hat oder nicht:
- Wenn der Kurs jetzt wieder steigt, zum Beispiel mit einer bullischen (weißen) Tageskerze, dann ist der Pullback beendet. Das wäre ein klassisches Breakout-Pullback-Long-Szenario. Der Ausbruch wird bestätigt, und es kann weiter nach oben gehen.
- Wenn der Kurs tiefer unter 0,9400 fällt, liegt ein Fehlausbruch vor. Dann ist EUR/CHF zurück zwischen 0,9300 und 0,9400. Ein solcher Fehlausbruch schwächt die Käufer des Euro. Entweder sie werden ausgestoppt. Oder ihnen fehlt der Mut ihres Trades zu forcieren (Pressing), in dem sie ihre Euro-Positionen aufstocken.
Wichtig: Die Mehrheit der Ausbrüche aus Seitwärtsbewegungen scheitert. Kursentwicklungen kehren häufig in die Range zurück, weil weder Käufer noch Verkäufer genug Kraft für einen Trend aufbringen. Ein echter Ausbruch braucht meist mehrere Anläufe und klare Bestätigung.
Fazit
Noch ist die Richtung offen. Der Ausbruch über 0,9400 ist da, aber der EUR/CHF-Kurs testet gerade, ob er trägt. Wer auf steigende Kurse setzt, will jetzt bullische Signale sehen. Ohne diese Bestätigung ist Vorsicht angebracht – denn die Wahrscheinlichkeit eines Fehlausbruchs ist hoch.