Schweizer-Franken-Kredit 2004-2024 / Ausblick 2025
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Schweizer-Franken-Kredit 2004-2024 / Ausblick 2025

Der Kreditnehmer nimmt ein Darlehen in Schweizer Franken auf. Ausgezahlt wird es in Euro.

Steigt der Euro zum Schweizer Franken, was bis Herbst 2007 der Fall ist (1 Euro = 1,68 Franken), muss der Kreditnehmer weniger zurückzahlen.

Sinkt der Euro gegenüber dem Franken, was er seit Herbst 2007 tut, muss der Kreditnehmer mehr zurückzahlen.

Bleibt der Wechselkurs konstant, ist der Kreditnehmer im Vorteil, da die Schweizer Zinsen tiefer sind als die Euro-Zinsen.

Zinsen

Die Zinsen eines Franken-Kredits sind kurzfristig festgeschrieben. Alle drei Monate zum Quartalsende ist Zinsanpassungstermin.

Bis 2019 sind CHF 1-Monats-Libor oder der CHF 3-Monats-Libor Berechnungsgrundlage für die Zinsen.

Wegen Manipulationsanfälligkeit ersetzt die Schweizer Finanzmarktaufsicht 2020 den Libor-Zins durch den Saron. Für Franken-Darlehensnehmer ändert sich nichts. 

Steigt der Saron, beispielsweise weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins erhöht, hat der Kreditnehmer einen höheren Zins bezahlen.

Aktuell ist der Saron am sinken, weil die SNB den Leitzins verringert. Den Saron kann man auf Finanz-Webseiten abrufen. 🔗 Die Erste Group hat ihn auch.

Österreich

Banken in Österreich berechnen beim Abschluss eines Franken-Kredits höhere Gebühren und Spesen als bei einem Euro-Kredit.

Davon nehmen sie nach dem deutlichen Rückgang des Euro-Franken-Kurses teilweise Abstand. Viele werben sogar mit gebührenfreien Konvertierungen in Euro-Fixzinskredite.

Die Eintragung von Schweizer-Franken-Krediten in das Grundbuch ist mit höheren Kosten verbunden. Oft werden Grundschulden eingetragen, die 20% über der Kreditsumme liegen.

Zinstransparenz und Zinsvergleiche werden klein geschrieben. Das Finanzportal biallo.at schreibt: 

"Banken in Österreich zeigen in Sachen Baufinanzierung leider noch nicht die gewünschte Transparenz, wie es etwa in Deutschland seit Jahren der Fall ist."

Anders als in Deutschland haben die Banken eine starke Stellung und verhindern, dass ein größerer Markt mit Baugeldvermittlern entsteht.

In Deutschland hatte es auch lange gedauert, bis sich das aus den USA kommende Modell durchsetzt.

Baugeldvermittler sind Spezialisten: Sie wissen genau, welcher Kreditnehmer zu welcher Bank passt und suchen dann die Bank mit dem niedrigsten Zins heraus.

Wer umschulden oder einer bestehende Baufinanzierung prolongieren will, schaut in Deutschland ins Internet und sieht sofort aktuelle Konditionen und Zinssätze.

Es gibt einfach zu bedienende Bauzinsrechner, in die man Darlehensbetrag, Laufzeit und Tilgungssatz eingibt.

🔗 Bauzinsrechner von dem deutschen Kreditvermittler Dr. Klein

In Österreich stellen die wenigen Baugeldvermittler keine Zinsen ins Internet. Statt eines Bauzinsrechners muss man lange Formularseiten ausfüllen und auf Antwort warten, bevor man einen ersten Zinssatz erhält.

Viele Kreditnehmer gehen trotz ausgezeichneter Bonität zu ihrer Hausbank und treten dort als Bittsteller auf. Sie bezahlen dann in der Regel einen zu hohen Zins.

Eine andere Bank würde einen solchen Schuldner mit Kusshand und tieferen Zins begrüßen. Nur diese Bank und der Kunde können einander nicht finden.

Wechselkurs

Der Euro steht Ende Mai 2024 kurz vor dem Sprung über 1,00 CHF. Ende Dezember 2023 ist der Wechselkurs bei 0,9250. Der Euro wird 7% stärker.

2024 ist dabei ein Jahr zu werden, in dem der Euro gegenüber dem Schweizer Franken aufwertet. Ende 2024/2025 dürfte sich das Blatt wieder wenden.

Weiterlesen: Was 25 Jahre Euro CHF Kursentwicklung für 2024 anraten

In der Schweiz ist man sich der Stärke des Frankens sicher. "Langfristig sprechen viele Faktoren für den Schweizer Franken", heißt es auf cash.ch.

Niedrige Inflation und niedrige Staatsschulden sowie die politische Stabilität der Schweiz kämen wieder zum tragen.

Die letzte Abwertungswelle des Euro ging auf 0,9250 CHF runter. Die nächste dürfte unter 0,90 gehen.

Zum Thema:
Der Ausblick für Franken-Kreditnehmer bis 2025

Umschuldung

Es dauert in der Regel zwei Wochen, bis der Kreditnehmer alle erforderlichen Nachweise und Belege eingereicht hat und die Bank sie geprüft hat.

Erst dann wird das Darlehen ausbezahlt bzw. die Umschuldung von einem CHF-Kredit in einen Euro-Kredit wirksam.

Das Problem: In zwei Wochen kann am Devisenmarkt viel passieren. 

Beispiel:

Der Eurokurs steigt auf 1,02 CHF. Ein Franken-Kreditnehmer fällt daraufhin die Entscheidung, in einen Euro-Kredit zu konvertieren.

Er geht zu seiner Hausbank. Die macht ihm ein Angebot. Das nimmt er am nächsten Tag an und beginnt die Nachweise einzureichen.

Wenn die Umschuldung zwei Wochen später rechtswirksam erfolgt, ist der Euro-Franken-Kurs bei 0,98.

Bei einem 2005 aufgenommenen  Franken-Kredit im Gegenwert von 150.000 Euro bedeutet das:

  • Der Kreditnehmer muss 9.304 mehr tilgen gegenüber dem Zeitpunkt, als er die Entscheidung getroffen hat in Euro zu konvertieren.
  • Läuft es andersherum und steigt der Eurokurs weiter auf 1,05 CHF, spart der Kreditnehmer 6.513 Euro.
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