🗡 Gefahr ins fallende Messer zu greifen bereits gebannt
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🗡 Gefahr ins fallende Messer zu greifen bereits gebannt

Plötzlich wollen alle den Schweizer Franken haben. Der ist teuer, aber nicht ĂŒberbewertet. Anders der Euro: Der ist schwach, aber nicht chancenlos. Er holt gerade zum Gegenschlag aus.

Der Euro-RĂŒckgang auf 0,96 CHF ist das Ergebnis einer StĂ€rkephase des Schweizer Franken. Dieser tiefste Stand des EUR/CHF seit neun Monaten geht ausnahmsweise einmal nicht auf die ausgehöhlte GeldwertstabilitĂ€t der GemeinschaftswĂ€hrung zurĂŒck.

Aktuell legt der Euro gegenĂŒber anderen WĂ€hrungen, allen voran dem US-Dollar, zu. Noch stĂ€rker wertet der Franken auf. Er klettert gegenĂŒber dem Dollar auf den höchsten Stand seit acht Jahren.

Im Ergebnis kommt es zu einem RĂŒckgang des Euro-Franken-Kurses. Diesem fehlt allerdings zum jetzigen Zeitpunkt der Verkaufsdruck.

Anders sĂ€he es, wenn sich nicht ein kleiner italienischer Lebensversicherer mit Euro-Staatsanleihen verspekuliert hĂ€tte, sondern ein Großer. Die Pleite von Eurovita hat keine Auswirkungen am Devisenmarkt.

Double Pressure

Derweil kann sich der Euro von 0,9610 auf 0,9680 CHF erholen. NÀchstes Kursziel ist 0,9730. Damit wÀre er wieder in der Mitte des Handelsband (Trading Range) von Ende Mai bis Anfang Juni.

Von einer solchen Trading Range wird der Wechselkurs angezogen wie von einem Magneten. Warum: Der Bereich 0,9670 bis 0,9760 fĂŒr die Bullen und BĂ€ren ein guter Kompromiss.

Die Bullen sind bereit Euro zu kaufen, als sie mit einem Anstieg auf 1,00 CHF rechnen. Theoretisch wÀre es zwar besser den Euro tiefer zu kaufen. Das ist jedoch zu gefÀhrlich, als sie bei Kursen von 0,96 Gefahr liefen, in ein fallendes Messer zu greifen.

FĂŒr die BĂ€ren ist die Trading Range ein neue Gelegenheit den Euro zu höheren Kursen zu verkaufen. Sie rechnen mit einem RĂŒckgang der GemeinschaftswĂ€hrung auf 0,95 CHF.

Dieses Tauziehen könnte die nÀchsten sechs Wochen prÀgen. Anfang September wird dann eine Seite die Oberhand gewinnen. Das werden aller Voraussicht nach die BÀren, die einen tieferen EUR/CHF wollen, sein.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Die Euro-KĂ€ufe der Bullen am unteren Ende sind nicht mehr stark genug, um den Kurs ans obere Ende der Trading Range zu bringen. Die BĂ€ren sehen das und verkaufen noch stĂ€rker.

EUR/CHF-Ausblick August Trading Range

Das Ergebnis ist eine Situation, die man Double Pressure bezeichnet:

  • Die Bullen geben auf und verkaufen ihre Euro-BestĂ€nde mit Verlust.
  • Die BĂ€ren verkaufen den Euro noch stĂ€rker (Scaling In), zumal ihre Einstiege zu höheren Kursen bereits in der Gewinnzone sind.

Dieser doppelte Verkaufsdruck wiegt nun auf dem Euro. Er fÀllt Richtung 0,95 CHF.