Es knistert im Gebälk - Banken haben sich verspekuliert
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Es knistert im Gebälk - Banken haben sich verspekuliert

Ein Blick auf die Finanzmärkte lässt Böses erahnen: Der Eurokurs sinkt auf 0,97 Franken. Marktturbulenzen treiben Devisenmarktakteure in den Schweizer Franken. Haben die Banken das Finanzsystem nach 2008 erneut gegen die Wand gefahren?

Kurioserweise ist es die zweitgrößte Bank der Schweiz, welche die Talfahrt der Euro-Franken-Rate vertieft. Hintergrund: Die akuten Probleme der Credit Suisse seien ein "Lehman-Moment", warnt Starökonom Nouriel Roubini.

Die Aktienkurse der Banken fallen erheblich: Deutsche Bank und Erste Group verlieren 7-8%. Die Credit-Suisse-Aktie stürzt fast 30% ab. Es sei unklar, wie hoch die Wertpapierverluste der Credit Suisse tatsächlich seien, so Roubini.

In der Konzernbilanz der Credit Suisse ist offenbar noch genügend Unrat, um das europäische Bankensystem ins Straucheln zu bringen. Das Dilemma: Die Credit Suisse ist zu groß, um gerettet zu werden, aber auch zu groß, um geordnet abgewickelt zu werden.

Weiterlesen: Die Credit Suisse ist plötzlich eine Risikoaktie

Mit Blick auf den Euro-Franken-Kurs wird es noch kurioser: Die Devisennotierung könnte auf 0,94 fallen, sollte sich die Risikostimmung an den Finanzmärkten weiter verschlechtern, sagen ausgerechnet die Analysten der Credit Suisse laut heutiger Mitteilung. 

Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die zusammen mit der Politik die Credit Suisse 2008 rausgehauen hat, schweigt bisher zu dem Thema.

Fazit:

Die Schweiz hat den Euro zwar nicht. Ihre in Schieflage geratene Großbank Credit Suisse ist mit den Eurozonen-Banken allerdings eng verflochten. Sie ist aktuell dabei andere Banken mit ihrer Krankheit anzustecken.

Die nächste Bank, die wackeln wird, ist eine aus dem Euroraum, ist die logische Schlussfolgerung der Akteure am Devisenmarktes. Sie verkaufen Euro und kaufen Franken, obwohl die Schweiz aktuell die Wurzel allen (Banken-)Übels ist.

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