Das 1. Halbjahr 2023 wird für den Euro besser als erwartet
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Das 1. Halbjahr 2023 wird für den Euro besser als erwartet

Der Euro trägt 2022 ein Verlust von 5% davon. 2023 ist wegen der Halbierung der hohen Inflation eine Befestigung zum Schweizer Franken angezeigt. Anschließend reklamiert der Franken seinen hohen inneren Wert wegen Zwietracht über Geldwertstabilität zurück.

Nach einer beispiellosen Talfahrt von 1,06 auf 0,95 CHF zwischen Februar und September 2022 beginnt sich der Euro zu erholen. Ende Oktober wird 0,9960 erreicht. Für das 1 zu 1 (Parität) geht es sich allerdings nicht aus.

Aktuell steht der Eurokurs ratlos bei 0,9850 CHF. Zu Wochenbeginn sieht es noch nach einem Anstieg auf 1,00 CHF aus. Doch daraus wird nichts. Auch dieser Versuch die Parität zu erreichen - es ist bereits der fünfte im 4. Quartal 2022 - scheitert.

Während die Optimisten darauf setzen, dass der Euro nach fünfjähriger Verlustserie die Trendwende einleitet, betonen andere die Risiken. 2023 sei ein prädestiniertes Jahr für Sichere Häfen und damit für den Schweizer Franken, sagen sie.

EUR/CHF Kurs Balkendiagramm Gewinn und Verlustjahre 2011-2023

2017 gelang es dem Euro aufzuwerten. Um 9% wurde er stärker und leistete Wiedergutmachung für ein rabenschwarzes 2015, als er der plötzlichen Aufhebung der Stützgrenze bei 1,20 durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) nichts entgegensetzen konnte.

Nachdem der EUR/CHF-Kurs auf Rekordtiefs im Jahr 2011 bei 1,01 und 2015 auf 0,97 purzelte, konnte er sich in dem darauf folgenden Jahr stabilisieren. Das ist ein Indiz dafür, dass sich der Euro nach seinem Rekordtief bei 0,95 vom September 2022 im Jahr 2023 bei 0,97-1,02 befestigen wird.

Aus fundamentaler Sicht wäre ein Stabilisierung des Euro zum Franken bei einer rückläufigen Inflation angezeigt. Die Teuerung könnte, auch wegen sinkenden Gaspreisen, von 10% auf 5% zurückgehen.

Anschließend wird sich Ernüchterung breit machen. Denn weiter nach unten - schon gar nicht zurück auf 2% - geht es mit der Geldentwertung nicht. Die letzten Prozentpunkte zurück zur Geldwertstabilität sind eine Nummer zu groß.

Zwietracht

Der wirklich schwierige Teil der Inflationsbekämpfung sei die Rate von 4% auf 2% zu senken, sagt der Chefvolkswirt von Moody's Analytics, Marc Zandi. In den USA werde "das eine gewisse Zeit" dauern.

Die Amerikaner sind entschlossener in der Inflationsbekämpfung. Hier ist Konsens, dass eine Volkswirtschaft mit 4% oder 5% Inflation nicht ordnungsmäßig funktioniert.

Unter den Europäern gibt es viele, die diese Regel anzweifeln. Die südeuropäischen Euroländer und Frankreich können sich auch mit einer dauerhaften Inflation von 4-5% anfreunden.

Die Politiker wollen ihre hohe Staatsschulden weginflationieren. Strukturrefromen zur Steigerung des Potenzialwachstums werden kategorisch ausgeschlossen.

In den USA sagt man hingegen: Wir wachsen aus den hohen Schulden mit einer niedrigen Inflation, einer gut funktionierenden Volkswirtschaft und unserem Bevölkerungszuwachs heraus.

Ausblick 2023

  • Ein Pyrrhussieg über die hohe Inflation im Euroraum hilft dem Euro sich zu befestigen. Nach fünfjähriger Talfahrt zum Schweizer Franken kann er sich bei 0,97-1,02 stabilisieren.
  • Im 2. Halbjahr 2023 stellt sich heraus, dass den Europäern der Wille fehlt, die Inflation auf 2% zu bringen. Jetzt ist der Schweizer Franken wieder gefragt.

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