Vitaler Franken hat mit ambitionslosem Euro leichtes Spiel
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Vitaler Franken hat mit ambitionslosem Euro leichtes Spiel

Euro Entwicklung Schweizer Franken 2000 bis 2022

Der Euro sitzt in einem Sorgenkarussell: Versuche es anzuhalten, scheitern. Der gerade bei 1,04 Franken abgebrochene Anstieg zeigt: Das Karussell dreht sich wieder schneller. Steuert der EUR/CHF-Kurs das zweite Mal den Gleichstand an?

Wäre dem Eurokurs in der letzten Woche ein Schlusskurs über 1,04 Franken gelungen, hätte sich das Sorgenkarussell langsamer gedreht. Gerade als es jedoch nach einem vitalen Euro aussah, sucht ihn ein neuer Schwächeanfall heim.

"Viel Spielraum für deutlich höhere Niveaus im EUR/CHF sehen wir nicht", meint die Commerzbank. Bei einer Lösung im Ukraine-Krieg könne man allerdings mit einer "moderaten Erholung" des Euro rechnen.

1,04 ist für den EUR/CHF-Kurs eine interessante Marke: Von diesem Niveau war er ins Jahr 2022 gestartet. Hätte er sich darüber befestigt, wäre das für den Euro womöglich der Auftakt gewesen die Verluste des letzten Jahres wettzumachen.

Allerdings müssen sich Schweizer Importeure keine Sorgen machen. Dem Euro sind momentan die Hände gebunden. Er hat keine Chance 1,09-1,10 Franken, so wie im Sommer 2021, zu erreichen.

"Importeure kaufen trotz Kurserholung weiterhin ihre unmittelbaren EUR-Verpflichtungen ein", beleuchtet wechselstube.ch das Agieren von Schweizer Unternehmen, die Waren aus Euroländern wie Deutschland und Österreich einführen.

Die Schweizer Exportfirmen halten sich hingegen zurück, Euro-Umsatzerlöse in Franken zurückzutauschen. Das geht ins Auge, sollte der Euro mit 1,04 Franken das Maximale herausgeholt haben.

Das Thema 1 zu 1 (Gleichstand) ist noch nicht erledigt. "Die technischen Indikatoren zeigen noch nach unten mit einer wichtigen Unterstützungsmarke bei 1,0000", sagt die Privatbank Maerki Baumann.

Fazit und Ausblick

Das Tief des Euro vom 7. März 2022 bei 0,9970 Franken dürfte erneut angesteuert werden. Springt der EUR/CHF-Kurs dann zum zweiten Mal wie von der Tarantel gestochen hoch, wäre das Thema Parität zumindest für die erste Jahreshälfte erledigt.