Frankenstärke kommt nicht von Ungefähr
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Frankenstärke kommt nicht von Ungefähr

Das Tauziehen um die Marke bei 1,07 ist im vollen Gange. Der Euro-Franken-Kurs erholt sich nach robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone. Der Anstieg währt nicht lange, der EUR/CHF-Kurs fällt auf 1,07 zurück. Über ihm hängt eine dunkle Gewitterwolke.

Die Eurozone sei im August so stark gewachsen wie selten zuvor in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten, heißt es im neuen Einkaufsmanager-Bericht (PMI) von IHS Markit. Die guten Vorgaben heben den EUR/CHF-Kurs aber nur kurz auf 1,0760.

Hätte die Schweizerische Nationalbank (SNB) dem Euro nicht mit Stützungskäufen unter die Arme gegriffen, wäre der EUR/CHF-Kurs in der letzten Woche in den mittleren 1,06er-Bereich gefallen. Die guten PMI-Daten hätten dann für eine leichte Erholung auf 1,0680-1,0720 gereicht.

SNB-Interventionen gegen einen Abwärtstrend des EUR/CHF-Kurses sind vergleichbar mit einem Kampf gegen Windmühlen. Die SNB bekäme noch größere Schwierigkeiten, sollte die Drosselung der Anleihenkäufe (Tapering) auf sich warten lassen.

"Erst die US-Notenbank (Fed) und danach die Europäische Zentralbank (EZB) werden das Tapering nach hinten verschieben."

Das ist das zentrale Gerücht, welches den EUR/CHF-Kurs aktuell dominiert und nach unten drückt. Am Freitag wird sich die Fed zu diesem Thema zu Wort melden. Rudert US-Notenbankchef Powell zurück, wird die EZB nicht zögern selbiges zu tun.

Weltwirtschaft Konjunktur Karte Heatmap August 2021
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