Der Schweizer Franken schwächt sich ab
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Der Schweizer Franken schwächt sich ab

Der Euro klettert nach schwachen Konjunkturdaten aus der Schweiz über 1,08 Franken. Dort stand er in der letzten Woche schon einmal. Versagen ihm auch dieses Mal die Kräfte? Nein, sagt die Deutsche Bank. Sie rechnet mit einem Anstieg auf 1,10.

Einen so deutlichen Dämpfer hat man in der erfolgsverwöhnten Schweiz nicht erwartet. Das KOF Konjunkturbarometer rasselt im August auf 113,5 Punkte. Analysten hatten mit einem Wert von 126,3 gerechnet. Es ist der dritte monatliche Rückgang in Folge. Die Schweizer Konjunktur schaltet zwei Gänge runter.

Damit der Euro zum Franken weitersteigt, braucht er Rückenwind von den Zinsen. "Zehnjährige Schweizer Staatsanleihen rentieren aktuell höher als Bundesanleihen." Im weiteren Jahresverlauf sollten die Renditen der europäischen Anleihen steigen, sagt die Deutsche Bank. Ihre Prognose: EUR/CHF steigt bis Ende November 2021 auf 1,10.

Price-Action-Analyse


Der Euro hat zu Wochenbeginn eine Kehrtwende hingelegt. Nach der schwarzen Kerze vom Freitag haben die Euro-Verkäufer mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends gerechnet. Sie wurden auf dem falschen Fuss erwischt.

Die aggressiven unter ihnen sind gleich zu Wochenbeginn (zum Schlusskurs vom Freitag) Short gegangen, um auf eine weiteres Kräftemessen mit der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bei 1,07 zu spekulieren.

EUR/CHF Kerzenchart Prognose Kursverlauf September 2021

Vorsichtigere Marktakteure zögerten Short zu gehen, bevor der EUR/CHF-Kurs nicht das Tagestief vom Freitag bei 1,0742 unterboten hatte. Sie wurden belohnt. Das Tief wurde nicht verletzt, ein bestätigtes Verkaufsignal damit nicht ausgelöst.

Anschließend machte der Markt Jagd auf die aggressiven Verkäufer. Deren Stop-Loss-Order lagen etwas über dem Hoch der schwarzen Kerze vom Freitag, also bei 1,0798-1,0803. Als der EUR/CHF-Kurs über diesen Bereich kletterte, mussten die aggressiven Verkäufer den Euro zurückkaufen, was zu einem raschen Anstieg auf knapp 1,0830 führte.

Ausblick


Die Euro-Verkäufer werden noch einmal versuchen den EUR/CHF-Kurs auf 1,07 zu drücken. Sie spekulieren auf eine Doppel-Top-Formation bei 1,0840. Eine solche Doppel-Top-Formation wäre aufgrund des Abwärtstrends eine bärische Flagge und damit ein gutes Euro-Verkaufsignal.

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