Aufwärtstrend in Gefahr: Es geht ums Ganze
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Aufwärtstrend in Gefahr: Es geht ums Ganze

Wegen der anhaltend hohen Nachfrage für den Schweizer Franken summieren sich die Kursverluste des Euro auf die größten seit anderthalb Jahren. Der Euro versucht aus der Ecke "Risikowährung mit Abwertungscharakter" herauszukommen. In den nächsten Monaten könnte das gelingen. 2022 lässt der Franken dann wieder die Muskeln spielen.

Für 2022 dominieren die Minuszeichen: Der Devisenoptionsmarkt ist sich sehr sicher, dass der Euro zum Schweizer Franken nächstes Jahr abwerten wird. Bis Ende 2021 hat der Euro bei den Risikoprämien noch leicht die Nase vorn. Er ist allerdings gerade dabei seine Chance zum Franken aufzuwerten, zu vertändeln.

Der EUR/CHF-Kurs sank in den letzten vier Monaten um 2,2% auf 1,09. Dem war ein steiler Anstieg von 1,05 auf 1,1150 zwischen Mai 2020 und März 2021 vorausgegangen. Zugute halten muss man dem Euro sein Verbleiben über der Aufwärtstrendlinie.

Devisendiagramm Euro Schweizer Franken mit eingezeichnetem Aufwärtstrend

"Die europäische Einheitswährung profitiert – aufgrund ihres zyklischen Charakters – von der laufenden Konjunkturerholung", sagt Raiffeisen Schweiz. Der im internationalen Vergleich geringere Inflationsdruck in der Schweiz sei dagegen positiv für den Franken.

Es sei zu früh den Euro abzuschreiben, meint der Raiffeisenverband Salzburg: "Wir halten an unserer Annahme von EURCHF 1,1000 für das dritte Quartal fest und erwarten, dass der Schweizer Franken in den nächsten sechs Monaten auf die schwächere Seite drehen wird."

Für den Euro geht es in den nächsten Monaten nun darum mit dem Konjunkturaufschwung im Rücken und einer ab September etwas weniger expansiven Gangart der Europäischen Zentralbank (EZB) ein kleines Polster gegenüber dem Schweizer Franken aufzubauen.

Vertändelt er diese Chance, muss man damit rechnen, dass der Euro auch in diesem Jahr wieder einmal um 1,5% zum Franken schwächer wird. Der EUR/CHF-Kurs würde dann bis Ende 2021 auf 1,0650 fallen. Stabilisiert sich der Euro in der zweiten Jahreshälfte 2021, wäre erst Ende 2022 mit 1,0650 zu rechnen.
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