Die nächsten Tage sind entscheidend
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Die nächsten Tage sind entscheidend

Die erste Reaktion auf eine von der US-Notenbank (Fed) eingeleitete Zinswende der großen Zentralbanken lässt Gutes ahnen: Der Eurokurs klettert auf knapp 1,10 Franken. Geht das so weiter? Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten sinkt scharf. Allerorts fallen die Börsen. Ausgerechnet in einem solchen Umfeld schwächt sich der als sichere Hafen wahrgenommene Schweizer Franken ab.

"Für den Aktienmarkt nimmt der Gegenwind zu", sagt Mark Zandi von der mächtigen Ratingagentur Moody's im Gespräch mit CNBC. Der Aktienmarkt werde um 10-20% sinken. Mit einer raschen Erholung sei danach nicht zu rechnen. Es dürfte ein ganzes Jahr dauern, bis die Verluste an den Börsen wieder wettgemacht würden, prognostiziert der Chefvolkswirt von Moody's.

Seitdem Fed-Chef Jerome Powell letzten Mittwochabend die Zinswende einläutete, kletterte der Eurokurs von 1,0880 auf 1,0960 Franken. Eine erstaunliche Entwicklung, ging doch die Risikobereitschaft scharf zurück. Volatitätsbarometer wie der VDax und der Vix schossen hoch. Das zeigt: Er kursiert Angst unter Börsianern. Es könnte sich um den Anfang einer Verkaufspanik handeln.

Wie reagiert der Schweizer Franken?


Laut Star-Investor David Tepper besteht diese Gefahr nicht. Der Aktienmarkt sei immer noch in Ordnung. Daran ändere auch die von der US-Notenbank eingeleitete Zinswende nichts. Anders als Zandi hat Tepper mit seinen Prognosen in der Vergangenheit sehr oft richtig gelegen. Ein gutes Omen für Marktbeobachter, die sich einen stärkeren Euro zum Schweizer Franken wünschen.

Die Gefahr, dass die sinkende Risikobereitschaft permanent wird, wäre vom Tisch. Damit wäre auch die Gefahr, dass der Euro-Franken-Kurs doch noch von der Unruhe an den Finanzmärkten eingeholt wird und wieder sinkt, gebannt.

Ein Blick auf den Japanischen Yen, dem Sicheren-Hafen-Nebenbuhler des Schweizer Frankens am Devisenmarkt, zeigt: Es ist noch nichts entschieden. Anders als der Schweizer Franken hat der Yen trotz der angekündigten Zinswende in den letzten Tagen gegenüber dem US-Dollar zugelegt.

An dieser Stelle kommt der extrem negative Leitzins von -0,75% der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ins Spiel. Er schreckt Schweizer Anleger bislang davor ab, ihre US-Assets zu verkaufen und das Geld zurück in die Schweiz zu holen. Für japanische Anleger ist die Abschreckung nicht so groß, als die Bank von Japan ein Leitzins von -0,10% hat.

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