Totalabriegelung: Das wird heikel für den Euro
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Totalabriegelung: Das wird heikel für den Euro

Wir haben jetzt mehr Erfahrung und die Lage unter Kontrolle: Dieses Motto dominierte das Geschehen an den Finanzmärkten bisher. Eine hochansteckende Corona-Virus-Mutation lässt nun Erinnerungen an das Frühjahr wachwerden. Das Ausmaß der Pandemie war nicht absehbar. Der Schweizer Franken legte infolge erheblich zu.

Der Euro, der gerne Sicherer Hafen wäre, bekommt Gegenwind. Er fällt wieder unter 1,08 Franken. Hintergrund: Eine in Großbritannien entdeckte, hochansteckende Corona-Variante ist laut Gesundheitsminister Hancock "außer Kontrolle" geraten.

Europa-Karte: Virus-Abschottung vom Vereinigten Königreich

Die deutsche Kanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron wollen eine europaweite Aktion anstoßen. Es geht um eine Totalabriegelung des europäischen Kontinents. Das wäre ein großer Rückschlag für die auf Erholungskurs befindliche Eurozonen-Wirtschaft.

Die Schweizer Wirtschaft träfe es zwar auch hart. Die Erfahrung zeigt aber: Bei einem Virus-Schock sind die Verluste beim Schweizer Bruttoinlandsprodukt (BIP) nicht so hoch wie in den Euroländern. Das, zusammen mit dem Status des Schweizer Frankens als Sicherer Hafen, bedeutet einen sinkenden EUR/CHF-Kurs.

Zum Thema:

Der Euro-Franken-Kurs klebte von März bis Mai 2020 an der Marke bei 1,05. Nur dank den umfangreichsten Stützungskäufen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) seit der Aufhebung des Mindestkurses fiel die Devisennotierung nicht tiefer.