Euro an Franken: "Jetzt bis du fällig"
Home » » Euro an Franken: "Jetzt bis du fällig"

Euro an Franken: "Jetzt bis du fällig"

Der Euro steigt mit 1,0880 Franken auf den höchsten Stand seit drei Monaten. Zum US-Dollar geht es auf 1,20 (28-Monatshoch). Die Stärkephase des Euro wird von merklichen Produktionssteigerungen der Industrieunternehmen untermauert. Laut EZB-Vizepräsident de Guindos erlebe die Eurozone derzeit eine kräftige Erholung der Wirtschaftsaktivität. Steigt der EUR/CHF-Kurs jetzt auf 1,10?

"In sämtlichen von der Umfrage erfassten Industriebereichen ging es im August aufwärts", heißt es im neuen Einkaufsmanager-Bericht von IHS Markit. In der Schweiz läuft es ebenfalls recht gut. Der Einkaufsmanager-Index für die Industrie liege erstmals seit einem Jahr wieder über der Wachstumsschwelle, berichtet procure.ch.

"Positive europäische Entwicklungen und eine Verbesserung der globalen Risikobereitschaft werden dazu beitragen, dass CHF schwächer wird", erläutert die Citibank. "EUR/CHF wird weiterhin durch die höhere die Risikobereitschaft und die Aktienmärkte unterstützt." Schaffe es der Euro einen Widerstand bei 1,0860 Franken zu knacken, wäre Platz für weitere Kursgewinne vorhanden, kommentiert fxstreet.

Zwischen Juli und Oktober erlebe man eine kräftige Erholung der Konjunktur in der Eurozone, sagt EZB-Vize Luis de Guindos. Der Spanier heizt damit die Rallye des Euro weiter an. Am Vortag hatte seine Direktoriumskollegin Isabel Schnabel dem Euro bereits Auftrieb gegeben. Die deutsche Ökonomin verwarf die Möglichkeit einer baldigen Aufstockung der Staatsanleihen-Käufe.

Kerzenchart EUR/CHF-Kursentwicklung mit steilem Anstieg des Euro im September 2020

Trotz des Anstiegs auf 1,0880 ist etwas Bahnbrechendes beim EUR/CHF-Kurs bisher nicht passiert. Der Euro konnte die Gewinne nicht verteidigen. Aktuell notiert er bei 1,0840. Gleichwohl dürfte es einen zweiten Anlauf geben das Junihoch bei 1,0915 zu knacken und anschließend auf 1,10 zu steigen.

Die Möglichkeit eines erneuten Rücksetzer auf 1,0750 lässt sich zwar nicht ausschließen. Allerdings ist der steile Anstieg des Euros gleich zu Monatsbeginn ein Warnsignal an die Short Seller. Da dürfte also noch etwas nachkommen. Die Euro-Käufer haben ihre Munition noch nicht verschossen.

Weiterlesen:
EUR/CHF-Ausblick: Was führende Experten 2021 erwarten