EUR/CHF-Ausblick: Franken täuscht Schwächephase vor
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EUR/CHF-Ausblick: Franken täuscht Schwächephase vor

Den Euro-Franken-Kurs charakterisieren drei Schlusskurse unter der 20-Wochen-Linie und eine Trading-Range: Ein äußerst gefährliches Setup. Ein Schweizer Importeur, der plant Waren aus der Eurozone zu kaufen, sollte seine Franken nicht schon jetzt in Euros tauschen. Franken-Fremdwährungskreditnehmer, die eine Euro-Konvertierung ins Auge fassen, brauchen Geduld.

"Der Kurs hält sich oberhalb von 1,0600, kann aber auch nicht nachhaltig über 1,0700 klettern. Wir warten auf stärkere Impulse, die einen Trend einläuten könnten", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. "Wir schätzen, dass sich der Kurs in einer Range von 1,0610 bis 1,0650 bewegen wird", sagt die Thurgauer Kantonalbank.

Nach der Achterbahnfahrt kehrt Ruhe ein: In der ersten Junihälfte kletterte der Euro von 1,0670 auf 1,0915 und sank anschließend auf 1,0650. Es folgten drei Wochen ohne große Kursveränderungen. Die letze- und die vorletzte Wochenkerze sind etwas schwarz ausgefüllt. Das bedeutet, der Wochenschlusskurs war leicht tiefer als der zu Wochenbeginn.

Die aktuelle Wochenkerze ist mit etwas weißer Farbe ausgefüllt. Der Wochenschlusskurs war demzufolge leicht höher als der zu Wochenbeginn. Daraus abzuleiten, dass weitere weiße Wochenkerzen folgen und es nach oben geht, ist keine gute Idee. Denn das übergeordnete Bild ist nach wie vor bärisch: Die Verkäufer von Euros haben die Oberhand. Die letzten drei Wochenschlusskurse waren unter der 20-Wochen-Linie.

Euro-Franken-Kurs wöchentlicher Kerzenchart im Juli 2020 mit Trading-Range

Prognose: In den nächsten fünf bis zehn Handelstagen wird der Euro auf ca. 1,0650 steigen. Einige werden sich aufgrund der vermeintlichen Befestigung sagen: Hätte ich bloß Euros knapp oberhalb von 1,06 Franken gekauft. Tatsächlich geht dem Euro dann aber die Luft aus. Er bekommt keinen Schlusskurs über der 20-Wochen-Linie. Stattdessen dreht er nach unten ab und fällt in den 1,05er-Bereich.

Ein Schweizer Importeur, der sein Warenlager aufgrund der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung aufstocken will, käme nun zu einem Euro-Franken-Kurs von 1,0550, möglicherweise sogar 1,05 zum Zug.

Ein Franken-Fremdwährungskreditnehmer, dessen Finanzierung ausläuft oder der in einen Euro-Kredit konvertieren möchte, müsste darauf vertrauen, dass ein erneuter Anstieg auf 1,09 lediglich aufgeschoben, nicht aber aufgehoben ist.

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