Schweizer Franken Prognosen Made in Switzerland
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Schweizer Franken Prognosen Made in Switzerland

Schweizer Banken sehen den Euro in einer Bandbreite von 1,03 bis 1,09 Franken. UBS und die Privatbank Pictet rechnen mit einem stärkeren Euro. Die Bank Sarasin widerspricht. Laut ihr wird der Franken zulegen. Raiffeisen Schweiz und zwei Kantonalbanken bilden das Mittelfeld eines aktuellen Prognosequerschnitt unter Schweizer Devisenexperten.

"Wir rechnen für das vierte Quartal 2020 und das erste Quartal 2021 mit einer Erholung des Euro", sagt die UBS. Der Euro werde bis Mitte 2021 von aktuell 1,07 Franken leicht auf 1,08 Franken zulegen. Das Aufwärtspotenzial des Euro-Franken-Kurse bleibe begrenzt, streicht die größte Bank der Schweiz heraus.

Die Genfer Privatbank Pictet erläutert: "Die sich abzeichnende Erholung der Weltwirtschaft, der Rückgang in der globalen Risikoaversion und ein potenziell mutiger EU-Wiederaufbaufonds könnten eine gewisse Schwäche einer defensiven Währung wie dem Schweizer Franken herbeiführen. Wir gehen davon aus, dass der Franken gegenüber dem Euro relativ stabil bleibt, bei etwa 1,09 über einen Zeitraum von 12 Monaten."

EUR/CHF-Entwicklung 2018-2021 mit eingezeichneten Prognosen bis 2022 (Liniendiagramm)

Man gehe davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Trend zu einem stärkeren Franken tolerieren wird, sagt die Bank J. Safra Sarasin. Hintergrund seien die strukturellen Vorteile der Schweiz und eine niedrigere Inflation. Die Bank rechnet bis Ende 2021 mit einem einem Rücklauf des EUR/CHF-Kurses auf 1,03. Der Euro wäre damit auf dem tiefsten Stand seit knapp sieben Jahren.

Weiterlesen: Wo wird der Euro-Franken-Kurs in 10 Jahren stehen?

"Trotz der Neuverschuldung steht der Schweizer Staat im Vergleich zu den meisten anderen OECD-Ländern finanziell deutlich besser da. Für die Unternehmer in der Schweiz sind dies nicht nur gute Nachrichten. Denn der Schweizer Franken wird dadurch weiterhin zur Aufwertung tendieren", sagt die Schaffhauser Kantonalbank. Sie sieht den Eurokurs bei 1,06 Franken.

Raiffeisen Schweiz weist auf eine auseinandergehende Schere zwischen der Eurozone und der Schweiz hin. Riesige Hilfspakete für Italien und Spanien brächten die bereits zuvor angeschlagenen Staatsfinanzen weiter unter Druck. "Anders in der Schweiz: Die breite wirtschaftliche Diversifikation und der solide Staatshaushalt bilden eine gute Ausgangslage für eine rasche wirtschaftliche Erholung des Landes."

Die grundlegenden Herausforderungen der Eurozone würden durch den EU-Wiederaufbaufonds "übertüncht", sagt die St.Galler Kantonalbank. "Solange sich die konjunkturellen Signale in der Währungsunion nicht deutlich aufhellen, bleibt der Euro angeschlagen."
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