Landet der Euro-Franken-Kurs im 🕇Wirecard-Grab?
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Landet der Euro-Franken-Kurs im 🕇Wirecard-Grab?

Die Talfahrten des Euro-Franken-Kurses und der Wirecard-Aktie gegenübergestellt in Liniencharts

Der Euro fällt wie ein Stein von 1,20 Franken deutlich unter die Parität. Der Devisenmarkt ist wie ausgetrocknet, nachdem die Schweizerische Nationalbank am Morgen des 15.01.2015 einen Mindestkurs aufhebt, den sie über drei Jahre erfolgreich verteidigte. Zur Mittagszeit trauen sich erste Market Maker vorsichtig mit Eurokursen bei 0,90 Franken raus. Bis dahin büßt der Euro 25% seines Wertes zum Schweizer Franken ein.

Das deutsche Dax-Unternehmen Wirecard sackt an nur einem Handelstag 62% ab. Seit dem Hoch im September 2018 bei 192 Euro sinkt der Kurs um 98%. Die Verluste sind viermal so hoch wie die des Euro-Franken-Kurses. Das Dax-Unternehmen steht vor der Pleite. Eine Riesenblamage für den Finanzstandort Deutschland. Auch beim Frankenschock gab es Pleiten. Damals sind kleinere Devisenbroker hopsgegangen.

Weitere Parallelen


Der Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Jean-Pierre Danthine, bezeichnet drei Tage vor dem Frankenschock im Westschweizer Fernsehen den Mindestkurs als zentrales Instrument. Diese Äußerung kritisieren Politikern und Wirtschaftsvertretern im Nachblick als schädlich für die Glaubwürdigkeit der SNB.

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young könnte Guthaben auf Wirecard-Treuhandkonten im Umfang von einer Milliarde Euro testiert haben, obwohl dieses Guthaben gar nicht existierten. Sollte sich das bewahrheiten, hätten die Wirtschaftsprüfer den Aktienkurs künstlich hochgehalten, so wie SNB-Vizepräsident Danthine mit seiner Falschaussage den Euro-Franken-Kurs hochhielt.

Unterschiede

  • Ein Unternehmen, dessen Aktienkurs 98% abschmiert, ist entbehrlich. Bei einer Währung sieht das anders aus.
  • Politiker und ihre Notenbanker greifen bei Währungen ein, bei Aktien tun sie das (noch) nicht.
  • Neben einer Lizenz zum Gelddrucken haben Notenbanker auch eine Lizenz zum Lügen. Sie landen nicht im Knast, wenn sie Milliardenverluste verursachen.

Fazit:
Ein Kursabsturz von 25%, wie wir ihn beim Euro-Franken-Kurs vor fünfeinhalb Jahren hatten, ist das absolute Maximum. Mehr geht nicht. In der langen Sicht sieht das allerdings anders aus. Im Oktober 2007 gab es für 1 Euro 1,68 Franken. Aktuell sind es 1,06. Damit hat der Euro in den letzten dreizehn Jahren 37% seines Wertes eingebüßt.