Bis zu 1,12 laut Erste Bank: So geht's mit EUR/CHF weiter
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Bis zu 1,12 laut Erste Bank: So geht's mit EUR/CHF weiter

Die Wechselkursprognosen der Banken aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reichen von 1,05 bis 1,12. 2021 rechnen die Geldhäuser im Schnitt mit einem Eurokurs von 1,0860 Franken. Der Median (Zentralwert) liegt mit 1,0850 leicht darunter. Es gibt landestypische Besonderheiten.

1) Euro steigt auf 1,12 Franken (Erste Group)
"Mit einem Fortschreiten der wirtschaftlichen Erholung in der Eurozone erwarten wir eine weitere Befestigung des Euro zum Franken", sagt die Erste Group. "Gestützt auf Kaufkraftparitäten wäre eine graduelle Abschwächung des Frankens zum Euro ebenso gerechtfertigt." Die Erste Group erwartet bis Juni 2021 ein Anstieg des Euros auf 1,12 Franken. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie hatte sie 1,14 prognostiziert.

2) Euro steigt auf 1,12 Franken (Commerzbank)
Trotz Corona-Pandemie und Sicheren-Hafen-Appeal des Schweizer Frankens bleibt die Commerzbank optimistisch. Sie rechnet mit einem Anstieg des Euros auf 1,12 Franken im Frühjahr 2021. Das ist identisch, mit dem was die Bank mit Blick auf den EUR/CHF-Kurs vor vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie voraussagte.

3) Euro steigt auf 1,10 Franken (Landesbank Hessen-Thüringen)
"Der Euro-Franken-Kurs dürfte vorerst noch im Bereich 1,05 bis 1,07 schwanken. [...] Vor allem wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar wieder Oberwasser bekommt, wird der Euro-Franken-Kurs bis Jahresende vermutlich auf 1,10 klettern", heißt es im aktuellen Ausblick der Landesbank Hessen-Thüringen. Vor der Corona-Krise hatte man dem EUR/CHF-Kurs 1,15 zugetraut.

4) Euro steigt leicht auf 1,10 Franken (Bayerische Landesbank)
Die Bayerische Landesbank rechnet für Mitte 2021 mit einem Eurokurs von 1,10 Franken. Demnach würde der Abwärtstrend beendet und der hier beschriebene Aufwärtstrend beginnen. "Die EU-Länder konnten sich zwar noch nicht auf Details zum Wiederaufbauprogramm einigen, dies dürfte aber im Verlauf der im Juli beginnenden Ratspräsidentschaft Deutschlands gelingen", sagt die Bank. Ende 2019 hatte sie ein Anstieg auf 1,12 vorausgesagt.

5) Euro steigt auf 1,09 Franken (Raiffeisen Bank International)
Der 12-Monats-Ausblick für den EUR/CHF-Kurs wird zusammengestaucht. Ende 2019 ging die Raiffeisen Bank International von einem Anstieg der Devisennotierung auf 1,14 aus. Mitte 2020 traut man dem Euro nicht länger eine eins als erste Nachkommastelle zu. Die Prognose liegt bei 1,09. In den nächsten drei bis sechs Monaten sei "eine Schwankungsbreite von großteils 1,06 und 1,10" sehr plausibel.

6) Euro steigt auf 1,08 Franken (UBS)
Sofern sich die Erholung von der Corona-Pandemie fortsetze, gehe man von einem "Rückgang der Nachfrage nach Zufluchtsanlagen aus, sodass EURCHF bis zum Ende des Jahres auf 1,08 steigen kann." Vor einem halben Jahr hatte das Wealth Management der UBS 1,10 prognostiziert. Die Revision des EUR/CHF-Ausblicks fällt im Vergleich zu anderen Banken recht klein ein.

7) Euro steigt auf 1,08 Franken (Deka Bank)
Eine erfolgreiche Bewältigung der Corona-Krise dürfte den Franken etwas schwächen, sagt die Deka Bank aus Deutschland. Sie sieht den EUR/CHF-Kurs Mitte 2021 bei 1,09. Vor einem halben Jahr hatte man noch ein Kursziel von 1,11 ausgegeben. Laut der Deka Bank ist der Schweizer Franken aktuell "deutlich überbewertet". Zuvor stufte man ihn als "überbewertet" ein.

8) Euro sinkt leicht auf 1,06 Franken (Raiffeisen Schweiz)
Raiffeisen Schweiz ist eine große Ausnahme: Die 12-Monats-Prognose der Bank lag bereits vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie bei 1,06. Und da ist sie auch noch aktuell. Einer Revision, wie bei den anderen Banken, bedarf es nicht. Der Grundtenor ist der gleiche und so prognostiziert die Bank: "Der Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken dürfte daher auch dieses Jahr erhalten bleiben."

9) Euro sinkt leicht auf 1,06 Franken (St.Galler Kantonalbank)
Die grundlegenden Herausforderungen der Eurozone würden durch den EU-Wiederaufbaufonds übertüncht, ist sich die St.Galler Kantonalbank sicher. Der Euro neige zur Schwäche. Vor der Corona-Krise sah die Kantonalbank den Euro auf 12-Monatssicht bei 1,08 Franken. Aktuell sieht sie ihn bei 1,06.

10) Euro sinkt auf 1,05 Franken (Schaffhauser Kantonalbank)
"Trotz der Neuverschuldung steht der Schweizer Staat im Vergleich zu den meisten anderen OECD-Ländern finanziell deutlich besser da. Für die Unternehmer in der Schweiz sind dies nicht nur gute Nachrichten. Denn der Schweizer Franken wird dadurch weiterhin zur Aufwertung tendieren." Die Schaffhauser Kantonalbank rechnet mit Eurokursen von 1,04 bis 1,06 Franken. Vor der Corona-Pandemie hatte man 1,10 erwartet.

Fazit:

Deutsche und österreichische Banken trauen dem Euro am meisten zu. Allerdings stellten sich ihre Prognosen in der Vergangenheit oft als zu hoch angesetzt heraus. Die Schweizer Geldhäuser trauen dem Euro am wenigsten zu. Ihre EUR/CHF-Ausblicke sind kleineren Revisionen ausgesetzt.
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