Laut einer Dollarkurs Prognosen der Bayerischen Landesbank wird der Euro bis Mai 2021 auf 1,18 Dollar klettern. "Auf Sicht von sechs Monaten und darüber hinaus gehen wir allerdings von einem nachhaltigen Rückgang der Risikoaversion aus." Infolge werde der als "Sichere Hafen" wahrgenommenen Dollar weniger angesteuert wird. Ferner sagt die BayernLB: "Außerdem könnte es den Euro unterstützen, wenn die EU-Staaten einen Kompromiss zum deutsch-französischen Vorschlag eines EU-Wiederaufbaufonds finden."
Fundamentale Bewertungsmodelle unterstellen, dass der faire Wert des Euros bei 1,20 ist. Vor einigen Jahren lag er sogar bei 1,30. Ein triftiger Grund, warum der Euro an seinen Fair Value nicht herankommt, ist der Negativzins. Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihren Einlagenzins auf -0,50%. Das hat den Euro sehr unattraktiv gemacht.

Die US-Notenbank (Fed) versucht einen negativen Leitzins zu vermeiden. Die Position von Fed-Chef Jerome Powell ließ bis vor kurzen keinen Interpretationsspielraum zu: "Keine Abenteuer mit negativen Zinsen." Mit der Corona-Pandemie hat sich das geändert. Die Fed schließt nicht mehr zu 100% aus, dass sie doch unter 0% geht.
Ein geschrumpfte US-Renditevorteil und die stark steigende Fed-Bilanzsumme müsse man als Belastungsfaktoren für den US-Dollar einstufen, sagt die Landesbank Hessen-Thüringen. "Zudem ist der Dollar klar überbewertet. Im Zuge einer weiter nachlassenden Risikoaversion dürfte der Euro-Dollar-Kurs in Richtung 1,20 steigen".