Paradigmenwechsel: Euro-Ausblick stark verbessert
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Paradigmenwechsel: Euro-Ausblick stark verbessert

Haben wir die Tiefs beim Euro-Franken-Kurs dieses Jahr gesehen? Das ist sehr gut möglich. Der Abwärtstrend, der die Devisennotierung seit einem halben Jahr heimsucht, hat sich gerade verabschiedet. Der Euro besitzt jetzt eine reelle Chance auf 1,10 Franken zu steigen und sich dort dann auch zu befestigen.

Wirtschaftswachstum heilt alle Wunden: Das viele Geld, das Euroländer und Europäische Zentralbank (EZB) in die Konjunktur pumpen, sucht seinesgleichen. Über Schuldenberge und eine per Notenpresse und Staatsanleihen-Käufe aufgeblähte EZB-Bilanzsumme (Stichwort: Euro-Aushöhlung) wird man sich erst später unterhalten müssen. Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt.


Was bisher geschah:
  • Ende November 2019 beginnt bei 1,1030 der Abwärtstrend. Die erste Abwärtstrendlinie wird dreimal getestet. Ende Februar durchbricht der Eurokurs die Trendlinie bei 1,0620 Franken. Er steigt auf knapp 1,07.
  • Im Zuge der Corona-Krise etabliert sich eine zweite, weniger steile, Abwärtstrendlinie. Sie wird Ende März durchbrochen.
  • Anschließend bildet sich eine flache, dritte Abwärtstrendlinie. Sie wird Ende Mai geknackt. Es folgt der obligatorische Test des bisherigen Tiefs. Diesen erledigt der EUR/CHF-Kurs mit seinem Rücklauf auf 1,0498 am 18. Mai 2020. Weil sich der Euro befestigt, ist ein zweistufiger Anstieg zu erwarten. Und genau so kommt es dann auch.

Wie es weitergeht:
  1. Für den Euro geht es zurück auf Los: Es bildet sich eine neuer Abwärtstrend. Das Ausgangsniveau dieses Mal ist nicht 1,10, sondern 1,07. Eine erste, recht steile Abwärtstrendlinie führt den EUR/CHF-Kurs bis August auf 1,02 runter.
  2. Es etabliert sich eine mehrmonatige Seitwärtsbewegung zwischen 1,05 und 1,07. Eine vergleichbare Trading-Range gab es zwischen August und November 2019, als die Devisennotierung zwischen 1,08 und 1,10 pendelte.
  3. Der Euro-Franken-Kurs beginnt einen Aufwärtstrend. Eine erste, recht steile Aufwärtstrendlinie führt die Devisennotierung in den nächsten drei Monaten auf 1,10.

Wegen der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung der Eurozone ist ein Rückfall des Euros auf 1,02 Franken in den nächsten Monaten unwahrscheinlich. Ferner blockiert die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Weg nach unten. Es kommt somit nur einer Seitwärtsbewegung oder ein Aufwärtstrend in Frage. Was es am Ende wird, hängt vom Wachstum ab.

Erholt sich die Eurozonen-Konjunktur schneller als erwartet, steigt der Euro auf 1,10 Franken. Ist die Rückkehr zum Niveau von vor der Corona-Krise von konjunkturellen Rückschlägen geprägt, wird es eine Seitwärtsbewegung.
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