Der EUR/CHF-Kurs und die Finanzkrise 2020
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Der EUR/CHF-Kurs und die Finanzkrise 2020

Liniencharts zur Entwicklung des EUR/CHF-Kurses während der Finanzkrise 2008 und der Corona-Finanzkrise 2020

Den Umständen entsprechend geht es dem Euro-Franken-Kurs recht gut. Er notiert aktuell bei 1,0580. Das ist zwar immer noch deutlich tiefer als in den Vorjahren. Vor knapp einem Jahr gab es für 1 Euro 1,15 Franken. Im April 2018 waren es gar 1,20.

In Anbetracht der Finanzkrise 2020 – so muss man das, was sich an Börsen abspielt, nennen – ist der Euro-Franken-Kurs 2020 stabil. Als es im September/Oktober 2008 krachte, sackte der damalige Eurokurs von 1,61 auf 1,43 Franken (-11,2%).

Dahingegen sind die Verluste der letzten Wochen geradezu mickrig. Seit Jahresbeginn verlor der Euro gegenüber dem Schweizer Franken lediglich 2,8%. Der Dax sank seitdem 33%, der ATX 38%, der Dow Jones 26%.

Das kleine Minus des Euro-Franken-Kurses im Zuge der Finanzkrise 2020 ist etwas geschönt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Talfahrt durch Interventionen am Devisenmarkt verlangsamt. 2008 griff die SNB nicht ein.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat gerade die Geldschleusen weiter geöffnet. Die Notenpresse soll es diesmal zur Gänze richten. Es gibt die x-te Tranche Langfristkredite und mehr Anleihenkäufe. Den Einlagenzins rührte die EZB nicht an. Er bleibt bei -0,50%.

Nach Auffassung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) müssen die Zinsen in der Schweiz tiefer bzw. negativer sein als in der Eurozone. Dies sei notwendig, um die Flucht in den Schweizer Franken zu bremsen.

Viele hatten eine EZB-Zinssenkung erwartet. Weil die nicht kam, bleibt die Zinsdifferenz der Eurozone zur Schweiz gleich. Das hat dem Euro dabei geholfen, sich trotz schlimmsten Börsencrash seit 1987 zum Franken zu befestigen.