EZB ist akute Gefahr für Erholung des Euros zum Franken
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EZB ist akute Gefahr für Erholung des Euros zum Franken

Der Euro tastet sich nach oben, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0670. Damit ist die Devisennotierung recht komfortabel über dem 5-Jahrestief vom Montag bei 1,0590. Die Europäische Zentralbank (EZB) bearbeitet den Fall "Coronavirus". Ist der Anstieg des Euros auf Sand gebaut?

Aus der Gefahrenzone ist der Euro-Franken-Kurs sicher nicht. Die Stimmung an den Finanzmärkten ist extrem negativ und damit auf Sicherheit ausgerichtet. Anleger verkaufen Aktien und kaufen Staatsanleihen. Der S&P 500 sank in den letzten sechs Handelstagen so stark wie noch nie.

"Wir alle sind sehr besorgt über das, was gegenwärtig im Hinblick auf die Ausbreitung des Coronavirus passiert", sagt EZB-Direktorin Isabel Schnabel. Falls sich das Virus stärker in Europa ausbreite, könne die EZB darüber nicht hinwegsehen.

"Am Geldmarkt wird inzwischen fest damit gerechnet, dass die Währungshüter wegen der Virus-Erkrankung in diesem Jahr einen ihrer Schlüsselzinsen noch tiefer senken werden", berichtet Reuters.

Wegen des Ausblicks auf negativere Leizinsen in der Eurozone und mehr Staatsfinanzierung über die Notenpresse ist der gegenwärtige Anstieg des Euro-Franken-Kurses schmeichelhaft.

Liniendiagramme Euro-Franken-Kurs, Euro-Dollar-Kurs, Goldpreis, S&P 500 Aktienindex 2019-2020

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist nach Einschätzung der Oberbank in der Zwickmühle. Eine Leitzinssenkung würde den Immobilienmarkt überhitzen. Bei Interventionen am Devisenmarkt drohe Ärger aus den USA. Das Geldhaus rechnet mit einer Talfahrt des Euros auf 1,05 Franken.

Der Chef der Österreichischen Nationalbank (OeNB), EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann, reklamiert eine ruhige Hand zu bewahren. "Die Geldpolitik sollte nur weiter gelockert werden, wenn es zu einem wirtschaftlichen Einbruch kommt und nicht schon bei einer Abflachung der Wachstumsdynamik", sagt Holzmann der "Börsen-Zeitung".

Der OeNB-Chef hat für seine Position keine Mehrheit im EZB-Rat. Der wird von Leuten dominiert, die schnell eingreifen wollen. Hintergrund ist die Art und Weise, wie in der Eurozone in den letzten Jahren wirtschaftliches Wachstum erzeugt wurde.

Die Währungshüter haben die Preise für Vermögenswerte nach oben getrieben. Wenn diese Vermögenspreis-Blase platzt, geht die Wirtschaft auf Schrumpfkurs, so wie beim Platzen der US-Immobilienblase 2008.

Die EZB wird eine Anpassung der Vermögenswertpreise nach unten bekämpfen – und noch mehr Geld mit ihrer Notenpresse drucken. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Euro wird dadurch immer weiter verwässert.
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