Euro-Gegenbewegung auf 1,10 Franken steht an
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Euro-Gegenbewegung auf 1,10 Franken steht an

Der Euro schwächt sich gleich zu Jahresbeginn gegenüber dem Schweizer Franken merklich ab. Infolge sinkt der EUR/CHF-Kurs mit 1,0780 auf den tiefsten Stand seit April 2017. Weiter runter wird es aller Voraussicht nach nicht gehen.

Auslöser für den Rücksetzer ist der Konflikt zwischen den USA und den Iran. Der spitzt sich zwischenzeitlich so sehr zu, dass die Geldmenschen überfordert sind, das Ganze einzuschätzen. Sie gehen auf Nummer sicher und kaufen den Schweizer Franken, um ihre Portfolios zu stabilisieren.

Aktuell gilt es sich folgenden Zusammenhang in Erinnerung zu rufen:

"Wer kalte Füsse kriegt, kauft Schweizer Franken. Er stabilisiert das Portfolio".

Das sagte der Chef-Devisenexperte von Morgan Stanley, Hans Redeker, vor knapp einem Jahr der "Handelszeitung". Weil dieses Gesetz des Sicheren Hafens zum tragen kommt, sinkt der Euro unter 1,08 Franken.

Euro vor Anstieg


Inzwischen hat sich die Lage im Nahen Osten etwas entspannt. Damit steigen die Chancen auf eine Gegenbewegung des Euros. Zwei wichtige Indikatoren für den EUR/CHF-Kurs zeigen, dass die Talfahrt übertrieben war.
  1. Der Zins auf die 10-jährige deutsche Bundesanleihen ist ein halbes Prozent von seinem Rekordtief entfernt.
  2. Das einmonatige Risk Reversal, das größere und nachhaltige Bewegungen für den EUR/CHF anzeigt, tritt auf der Stelle.

Die beiden Krisenindikatoren bleiben wegen einer geänderten Erwartungshaltung stabil. Die Geldmärkte rechnen mit Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB).

"Die Geldmärkte beginnen im nächsten Jahr höhere Zinssätze für die Eurozone zu kalkulieren. Dies spiegelt die Überzeugung wider, dass die Konjunktur ihr Schlimmstes hinter sich hat", meldet Reuters.

Das alles spricht dafür, dass sich der Euro in den kommenden Wochen gegenüber dem Schweizer Franken stabilisieren wird. Man muss daher einen Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,09 bis 1,10 auf dem Zettel haben. Dann werden die Karten neu gemischt.