Zwei Frühindikatoren schlagen Alarm
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Zwei Frühindikatoren schlagen Alarm

Ist der Euro bei 1,10 Franken am Ende seiner Kräfte? Zwei zuverlässige Indikatoren deuten darauf hin. Erstens: Der Zins auf die zehnjährige Bundesanleihe dreht nach unten ab. Zweitens: Der Schweizer Franken wird gegen den US-Dollar stärker.

Der deutsche Bundesanleihe-Zins kletterte zwischen dem 3. September und 12. November 2019 von -0,73% auf -0,23%. Parallel dazu stieg der Euro-Franken-Kurs von 1,08 auf 1,10. In den letzten zwei Wochen sank der Bundesanleihe-Zins auf -0,38%. Der EUR/CHF-Kurs fiel unter 1,10.

Der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) scheiterte seit Wochenbeginn viermal daran, die Parität zu überwinden. Das ist ein klarer Hinweis für eine charttechnische Top-Formation. USD/CHF könnte jetzt zurückfallen und den Euro-Franken-Kurs mit nach unten ziehen.

In diesem Zusammenhang ist eine Wechselkursprognose der UBS interessant. Die Schweizer Großbank rechnet in den nächsten zwölf Monaten mit einer Abschwächung des US-Dollar auf 0,92 Franken.

EUR/CHF-Kursentwicklung versus USD/CHF-Kursentwicklung 2015-2019

Als der USD/CHF Anfang 2018 bei 0,92 stand, gab es für 1 Euro 1,16 Franken. Mitte 2015 hatte sich der Dollar ebenfalls auf 0,92 Franken abgeschwächt. Seinerzeit bei einem Euro-Franken-Kurs von 1,04.

Im Hinterkopf sollte man behalten: Die Eurozonen-Konjunktur ist schwach und damit kein Vergleich zu Anfang 2018. Damals brummte die Wirtschaft. Es wurde über EZB-Leitzinserhöhungen ernsthaft diskutiert.

Darüber hinaus wird der Schweizer Franken auf Mehrjahressicht stets stärker. Daher ist es wahrscheinlicher, dass der Dollar-Franken-Kurs den Euro-Franken-Kurs mit nach unten ziehen wird, so wie er es 2015 tat.

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