Fundament für Euro-Anstieg wird breiter
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Fundament für Euro-Anstieg wird breiter

Monatliche Gewinn und Verlustbetrachtung Euro-Franken-Kurs 2017-2019

Die Aussicht auf einen Brexit-Deal festigen sich, und so steigt der EUR/CHF-Kurs bis auf 1,1040. So hoch stand die Devisennotierung letztes Mal im Juli 2019. Fast unbemerkt verlassen die Euro-Zinsen den Krisenmodus. Darüber hinaus steuern die zwei größten Volkswirtschaften der Welt auf eine Beilegung der Handelsstreitigkeiten zu. Der Schweizer Franken, wie auch Gold, sind als Sichere Häfen wenig gefragt.

Wie viel Aufwärtsspielraum hat der Eurokurs, sollten sich EU und Briten tatsächlich auf eine Austrittsvereinbarung einigen? Ein Anstieg auf 1,12 Franken ist allemal drin. Läuft es optimal, könnte es auf 1,15 gehen. Spätestens dann dürfte das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Ein Brexit-Deal hat nicht das Gewicht der Events des Frühjahres 2017. Dafür ist das Vereinigte Königreich wirtschaftlich zu schwach auf der Brust.

Als Niederländer und Franzosen vor zweieinhalb Jahren EU-freundliche Regierungen wählten, war das der Ausgangspunkt für eine Rallye. Die Euro-Gegnerin Le Pen scheiterte, und der Euro-Franken-Kurs kletterte zwischen April 2017 und April 2018 von 1,07 auf 1,20 (+11%). Damals ging es um die Existenz des Euro. Diesmal geht es um einen mittelgroßen Handelspartner, der – mit oder ohne Zölle – weiter Produkte aus der Eurozone kaufen wird.

Nährboden für steilen Anstieg


Natürlich besteht die Möglichkeit, dass ein Brexit-Deal in eine günstige Marktlage fällt und sich die Dinge gegenseitig aufputschen – der Euro-Franken-Kurs über Gebühr steigt. Der Zins auf zehnjährige Bundesanleihen erhöhte sich in den letzten fünf Wochen von -0,73% auf -0,44%. Damit befindet sich der deutsche Benchmarksatz wieder über den EZB-Einlagenzins (-0,50%). Der akute Krisenmodus ist beendet.

In den nächsten drei Wochen werde man die erste Phase eines Handelsabkommens zwischen den USA und China zu Papier bringen, sagt Präsident Trump. Das spricht dafür, dass sich die beiden Supermächte bis Anfang November nicht streiten werden. Das wiederum ist eine gute Voraussetzung für eine noch stärkere Abkehr von Sicheren Häfen.

Neben dem Schweizer Franken sind auch Gold und der Japanische Yen aktuell kaum gefragt. An der Wall Street stehen die Aktienindizes kurz vor Rekordständen. Die Eurozonen-Aktienmärkten könnten einen zusätzliche Schub bekommen, weil die EZB ab November den Ankauf von Staatsanleihen (QE2) wiederaufnimmt. Es kommt eine Einschätzung von Raiffeisen Salzburg zum tragen:

"Für die nächsten Monate wird der Franken-Kurs an der allgemeinen Risikoneigung, beispielsweise abzulesen am Aktien- und Goldmarkt, hängen."