Euro bleibt unter 200-Tage-Linie gefangen
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Euro bleibt unter 200-Tage-Linie gefangen

EUR/CHF-Kurs mit 200-Tage-Linie im Auf und Ab
Der Euro sinkt mit 1,0830 Franken auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. "Die drohende Rezession in der Eurozone lässt wieder viele Anleger in den Franken flüchten", sagt die St.Galler Kantonalbank. "Der Schweizer Franken wird als sicherer Hafen stark bleiben", streicht die Oberbank heraus. Raiffeisen Salzburg ist recht optimistisch: "Im Hauptszenario prognostizieren wir Devisenkurse um EURCHF 1,1200."

Ein Blick auf die Wechselkursentwicklung zeigt: Die Hürden für einen Anstieg des EUR/CHF-Kurses sind hoch. Nach einer Rückkehr über die 200-Tage-Linie sieht es derzeit nicht aus. Als der EUR/CHF-Kurs im Frühjahr 2017 nach der Frankreich-Wahl über diese Linie geklettert war, ging es in den darauffolgenden zwölf Monaten von 1,08 auf 1,20. Damals brummte die Eurozonen-Konjunktur.

Aktuell prägen solche Nachrichten das Bild: "Continental schließt zwei Werke, 20.000 Mitarbeiter betroffen." Bei dem deutschen Unternehmen handelt es sich um einen der weltweit größten Zulieferer der Automobilindustrie. Unternehmenschef Deggenhart spricht von einer Krise der Automobilindustrie. Man reagiere auf einen Rückgang der globalen Automobilproduktion.

EZB-Sumpf


Derweil kündigt die EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger ihren Rückzug an. Sie ist bereits die vierte deutschen EZB-Notenbankerin, die hinschmeißt. Zuvor hatten bereits Jörg Asmussen, Axel Weber und Jürgen Stark die Euro-Notenbank vorzeitig verlassen. Ursache der Rücktritte des früheren Bundesbankchef Weber und des Ex-EZB-Chefvolkswirt Stark war die Geldpolitik der EZB.

Lautenschläger sei zermürbt gewesen vom "System Draghi", heißt es aus Notenbankkreisen. Der Italiener bilde keinen Konsens unter den Währungshütern, sondern setze seine Entscheidungen durch. Die Deutsche hatte sich als Kritikerin von Draghis Anleihenkäufen und der ultralockeren Geldpolitik regelmäßig hervorgetan.

Im EZB-Rat geht es nur auf den ersten Blick demokratisch zu: So können die Vertreter Maltas und Zyperns den deutschen Vertreter problemlos überstimmen. Und das haben sie wohl auch auf der letzten Sitzung, als Draghi eine neue Lockerungssalve losließ, wieder einmal gemacht. Offiziell gab es laut Draghi zwar keine Abstimmung. Jeder weiß aber, dass die Euro-Südländer wie eine Wand hinter dem Kurs des Italieners stehen.
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