Warum der Euro aktuell ein "Strong Buy" ist
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Warum der Euro aktuell ein "Strong Buy" ist

Die Anzeichen einer Stabilisierung des Euros mehren sich. Grundsätzlich ist der Schweizer Franken zwar die bessere Währung und wird jedes Jahr im Schnitt 2-3% stärker. Es gibt allerdings immer wieder Phasen, in denen der Euro Wind unter die Flügel bekommt. Und eine solche Phase bricht gerade an. Die deutsche und amerikanische Regierung rücken von ihrer Sturheit ab und werden pragmatischer. Ein harter Brexit ist für Premier Johnson längst nicht in trockenen Tüchern. Darüber hinaus sperren sich der Devisenoptionsmarkt und die Schweizerische Nationalbank (SNB) gegen einen zu starken Franken.

Europas größte Volkswirtschaft steht kurz vor einer Rezession. Deutschlands Wirtschaft schrumpfte im 2. Quartal 2019 und wird das aller Voraussicht nach auch um 3. Quartal 2019 tun. Paradoxerweise ist das eine gute Nachricht für den Euro. Die deutsche Bundesregierung wolle im Falle einer Rezession das Ziel eines ausgeglichenen Haushaltes aufgeben, erfuhr das Magazin "Spiegel" aus dem Kanzleramt. Einnahmeausfälle oder krisenbedingt höhere Ausgaben sollen durch Kredite ausgeglichen werden.

Säulendiagramm über die Entwicklung der Staatsschulden von Deutschland, Österreich, Italien, USA und Japan im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2015-2018.
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"Deutschland soll sich nicht so haben und neue Schulden machen." Das ist schon lange der Tenor von Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der OECD. Tatsächlich findet der deutsche Staat am Fremdkapitalmarkt Idealbedingungen vor. Der Zins auf die 10-jährige Bundesanleihe ist aktuell auf einem Rekordtief bei -0,70%. Kein anderes Euroland kann sich zu solch vorteilhaften Konditionen Geld beschaffen. Nimmt Deutschland die Einladung der Finanzmärkte zum Schuldenmachen an, dürfte der Euro an den Schweizer Franken verlorenes Terrain zurückerobern.

Finanzmärkte biegen sich Johnson und Trump zurecht


Die Nachfrage nach dem Schweizer Franken ginge zurück, sollte ein harter Brexit, auf den sich derzeit alle vorbereiten, doch nicht kommen. Der Alterspräsident Ken Clarke von den konservativen Tories steht bereit Übergangspremier zu werden, um einen EU-Austritt ohne Abkommen zu verhindern. Das ist ein Indiz dafür, dass das britische Parlament den mit einer hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme regierende Boris Johnson vor die Tür setzen wird. Wie im Falle Deutschlands und den Schulden, bekämen die Finanzmärkte auch hier ihren Willen (weicher Brexit/kein Brexit).

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat zweifellos die Talfahrt des Euro-Franken-Kurses in den letzen Monaten beschleunigt. US-Präsident Trump rudert nun zurück. Er hat die Einführung neuer Zölle verschoben und damit zum ersten Mal offiziell anerkannt, dass seine Zollpolitik der US-Wirtschaft schadet. Der US-Präsident habe in der letzten Woche mit den Bankenchefs von JPMorgan, Citigroup und Bank of America über die Verfassung des für die US-Wirtschaft so wichtigen Verbrauchers gesprochen, berichtet CNBC.

Die Bankenchefs hätten Trump mit Blick auf ihre Kreditbücher gesagt, dass es dem US-Verbraucher recht gut gehe. Könnte der Handelskonflikt mit China gelöst werden, würde es den Konsumenten noch besser gehen. Trump soll Verständnis gezeigt haben. Das bestärkt jene, die sagen, Trump werde den Handelskonflikt deeskalieren, weil er die Präsidentschaftswahl 2020 mit einer robusten Konjunktur und hohen Aktienindizes bestreiten wolle. China hatte der US-Regierung zuletzt eine Lektion erteilt: Es ist in der Lage mit einer Abwertung seiner Währung Yuan ein Blutbad an der Wall Street anzurichten.

EUR/CHF-Ausblick


Es gibt zwei weitere Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass sich der Euro-Franken-Kurs in den kommenden Monaten bei 1,10 stabilisieren wird:

1. SNB sagt: 3% sind 2019 genug
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert seit drei Wochen am Devisenmarkt. Sie sagt damit: Eine Abschwächung des Euros um 3% gegenüber dem Schweizer Franken ist für dieses Jahr genug. Hintergrund: Der Euro kostete zu Jahresbeginn 1,12 Franken. Aktuell sind es 1,0850. Die SNB wird daher versuchen, einen weiteren Rückgang des Wechselkurses zu verhindern. Gleichzeitig könnte sie signalisieren, im nächsten Jahr den Euro-Franken-Kurs um weitere 3% runterzulassen.

2. Euro-Comeback eingepreist
Am Devisenoptionsmarkt hat sich die Stimmung nicht so sehr eingetrübt, wie es die Talfahrt des Euros von knapp 1,1475 Ende April auf 1,0835 Mitte August nahelegt. Das einmonatige Risk Reversal für den EUR/CHF-Kurs ist zwar bei -0,9% und unterstreicht damit die Schwäche des Euros. Es sieht aber anders aus, wenn der Devisenoptionsmarkt dem Euro die rote Karte zeigt und eine Flucht in den Franken antritt. Dann sinkt das Risk Reversal schon einmal auf -2% oder tiefer. Dass Devisenoptionshändler aktuell gewillt sind nur auf -0,9% runterzugehen, zeigt, dass sie die Wahrscheinlichkeit einer Erholung des Euros gegenüber dem Franken recht hoch einschätzen.

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