Geht die Verlustserie in den fünften Monat?
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Geht die Verlustserie in den fünften Monat?

Der Eurokurs sank im August von 1,1010 auf 1,0880 Franken. Es war der vierte Rückgang in Folge. Ende April 2019 gab es für den Euro noch 1,1475 Franken. Seitdem hat er sich um 5% abgeschwächt. Es kommt nun maßgeblich darauf an, was mit den Euro-Zinsen und den Franken-Zinsen geschieht. Werden sie noch negativer, könnte sich der EUR/CHF-Kurs in der zweiten Septemberhälfte stabilisieren.


"Die EZB hat einen breitgefächerten Werkzeugkasten zur Verfügung und muss bereit stehen zu handeln." Bei den Schlüsselzinsen sei die Untergrenze noch nicht erreicht, sagt die zukünftige Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde. Das ist ein weiteres Indiz dafür, dass die EZB auf ihrer Sitzung am 12. September den Einlagenzins von -0,40% auf -0,60% senken wird.

Eine Woche später greift die Schweizerische Nationalbank (SNB) ein. "Sollte die Zinsdifferenz zwischen Euro und Franken zu klein werden, wird sich die SNB aber gezwungen sehen, die Zinsen ebenfalls zu senken", sagen die Experten der St.Galler Kantonalbank. "Dies wäre für den Markt ein Signal, um nicht auf eine Aufwertung des Franken zu spekulieren."

Die SNB müsste demzufolge mit ihrem Einlagenzins (aktuell: -0,75%) noch weiter runtergehen. Dann würde der Euro-Franken-Kurses in der zweiten Septemberhälfte zulegen. Bis es soweit ist, muss man allerdings damit rechnen, dass es weiter nach unten geht. Vorstellbar ist ein Rückfall des Euro-Franken-Kurses auf 1,06 in den Tagen nach der EZB-Sitzung.

🔗 Taucht der Euro gar auf 1,06 Franken?

Sollte er sich danach stabilisieren und auf 1,09 Franken steigen, wäre die monatelange Verlustserie gestoppt. Es gibt keine Anhaltspunkte, wie der Euro-Franken-Kurs auf das massive Lockerungspaket der EZB reagiert. Anfang 2015, als die Euro-Währungshüter zuletzt so aggressiv die Geldschleusen aufgerissen haben, war die Lage verzerrt.

Weil die SNB wenige Wochen zuvor den Mindestkurs aufgehoben hatte, stand der Euro-Franken-Kurs seinerzeit unter Schock. Der Euro war wie ein Stein von 1,20 auf 1,00 Franken gefallen und hatte damit bereits die EZB-Lockerung vorweggenommen. Als die EZB-Beschlüsse dann auf dem Tisch lagen, verlor er kaum noch.
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