EUR/CHF-Ausblick: Wo wirft der Euro Anker?
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EUR/CHF-Ausblick: Wo wirft der Euro Anker?

Der Euro ist mit seinen Kräften am Ende. Die Anzeichen verdichten sich, dass schlechten Konjunkturdaten, Unsicherheiten an den globalen Finanzmärkten und der Ausblick auf eine noch lockere EZB-Geldpolitik den EUR/CHF-Kurs tiefer fallen lassen. Weil es in der Schweizer Wirtschaft nun auch beginnt zu kriseln, ist das Abwärtspotenzial allerdings begrenzt.

Im Euroraum ist das Wirtschaftswachstum so schwach wie das letzte Mal vor sechs Jahren. Der von dem Beratungsunternehmen "IHS Markit" erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie sinkt auf 46,4 Punkte. "Die Eurozone hat im Juli einen Rückfall erlitten. Die Wirtschaft sei mit einer der niedrigsten Raten seit über sechs Jahren gewachsen ist, meldet IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.

"Nachdem der EUR/CHF-Wechselkurs im April noch über 1,14 lag, ist der Euro zum Franken jüngst auf ein Zweijahrestief zurückgefallen", stellt die St.Galler Kantonalbank fest. Laut den neuen EUR/CHF-Prognosen der Kantonalbank, muss man einen Rückfall des Euros auf 1,08 Franken auf dem Zettel haben.


Problematisch für den Euro: Er sackte vor wenigen Tagen unter die wichtige Unterstützung bei 1,0960 Franken und bestätigte seinen Appetit auf tiefere Kurse mit einem Wochenschlusskurs bei 1,0910. Dem EUR/CHF droht damit ein Rückfall auf 1,0790-1,0810. An dieser Stelle befindet sich eine weitere Unterstützungszone. Die Chancen stehen ganz gut, dass er an dieser nach oben zurückprallt.

Auch die Schweizer Wirtschaft hat es inzwischen erwischt. Der von "procure.ch" erhobene Einkaufsmanagerindex sank im Juli auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. "Weder während der Rezession in der Eurozone im Jahr 2012 noch infolge der deutlichen Aufwertung des CHF im Januar 2015 erreichte der Einkaufsmanagerindex derart niedrige Niveaus", meldet "procure.ch".

Der Devisenmarkt ist für seine Launen (Flash Crash etc.) berüchtigt. Man muss also darauf vorbereitet sein, dass der Euro auch die Unterstützungszone bei 1,0790-1,0810 reißt, es infolge zu einem Trendkanal-Ausbruch kommt und sich die Talfahrt noch einmal beschleunigt. Sollte sich dieses Extremszenario manifestieren, würde der Euro auf 1,06 Franken in den Keller rauschen.
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