EUR/CHF-Ausblick 2020: Banken verlieren Glauben an den Euro
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EUR/CHF-Ausblick 2020: Banken verlieren Glauben an den Euro

"Sollte sich wider erwarten der Handelskonflikt oder die Debatte übers italienische Budget deutlich verschärfen, könnte der spekulative Druck so groß werden, dass die SNB, ähnlich wie im Jänner 2015, ihren Widerstand (vorläufig) aufgibt und Devisenkurse unter EURCHF 1,1000 akzeptiert", warnt Raiffeisen Salzburg. "Im Hauptszenario rechnen wir allerdings mit Notierungen um EURCHF 1,1300."

"Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte in den kommenden Wochen noch expansiver werden. EZB-Präsident Mario Draghi hielt in seiner Rede in Sintra fest, dass weitere Stimulierungsmassnahmen notwendig seien, falls sich der Ausblick nicht verbessere", fasst die Schaffhauser Kantonalbank (SHKB) zusammen. Ihrer Prognose zufolge wird der Euro Mitte 2020 bei 1,12 Franken sein.


"Vorerst dürfte die Attraktivität der eidgenössischen Währung weiter hoch bleiben. Auf Sicht von einem Jahr rechnen wir aber weiterhin mit einer Normalisierung der Gemengelage und gehen folglich von einem wieder schwächer werdenden Schweizer Franken aus", sagt die DZ Privatbank. Sie erwartet einen leichten Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,14.

Die Bayerische Landesbank (BayernLB) sieht den Euro auf 1,15 Franken zulegen. Die EZB werde ihren Einlagenzins (aktuell: -0,40%) bis Ende 2019 auf -0,75% runterschrauben wird. Mit einem zweiten Wertpapierkaufprogramm (QE2) rechnet die Landesbank zunächst nicht.

Es erscheint fraglich, ob der Euro auf 1,15 Franken steigen kann, wenn die EZB auf -0,75% runtergeht. Franken-Kreditnehmer sollten EUR/CHF-Prognosen der Bayerischen Landesbank denn auch mit Vorsicht genießen. So prognostizierte das Geldhaus vor einem Jahr, dass der Euro Mitte 2019 bei 1,19 Franken stehen würde. Ein Franken-Kreditnehmer, der sich darauf verlassen hat und eine Konvertierung in einen Euro-Fixzinskredit vornehmen wollte, schaut nun in die Röhre. Der Euro-Franken-Kurs ist aktuell bei 1,11-1,12.