Schiesst EUR/CHF bei einem EZB-Chef Weidmann hoch?
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Schiesst EUR/CHF bei einem EZB-Chef Weidmann hoch?

Dem Euro winkt ein Erfolgserlebnis: Seine schwache Performance gegenüber dem Schweizer Franken könnte sich als übertrieben herausstellen, wie ein Blick auf den kräftig gestiegenen Euro-Dollar-Kurs und Euro-Pfund-Kurs zeigt. Es steht eine extrem wichtige Personalentscheidung an, die wegen des Iran-Konflikt und dem Treffen zwischen Trump und Xi etwas in Vergessenheit geraten ist.

Binnen einer Woche kletterte der Euro von 1,1280 US-Dollar auf 1,1410 Dollar (+1,15%). Der Euro-Pfund-Kurs befindet sich bereits seit längerem in einer Aufwärtsbewegung. Der Euro kostet aktuell 0,89 Pfund - nach 0,8490 Anfang Mai. Gegenüber den beiden Sichern-Hafen-Währungen Schweizer Franken und Japanischer Yen hat sich der Euro hingegen bis jetzt die Zähne ausgebissen.

Weidmann for President


Doch das dürfte sich ändern, wenn Klarheit darüber besteht, wer Nachfolger von EZB-Chef Mario Draghi wird. Die Chancen für Bundesbankchef Jens Weidmann sind zuletzt wieder gestiegen. Darüber hinaus könnten sich auch die geopolitischen Verwerfungen etwas weniger werden. Chinas Staatsschef Xi bringt Trump womöglich ein kleines Präsent von seinem Nordkorea-Besuch mit.

Hat Xi Zugeständnisse von Kim Jong Un zur Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel im Gepäck, dürfte Trump von seinem umfassenden Forderungen mit Blick auf das Handelsabkommen etwas abrücken, spekuliert man an der Wall Street. Dies wäre dann wiederum der Türöffner dafür, dass ein Handelsabkommen zwischen den zwei größten Volkswirtschaften der Welt doch noch zustande kommt.

Den Euro-Franken-Kurs scheint stärker die Brexit-Frage zu drücken und bedrücken. Premier-Minister Anwärter Boris Johnson droht der EU derweil mit einem Brexit ohne Deal und dem Zurückhalten der vereinbarten Ausstiegszahlungen von 39 Milliarden Pfund. Die Chancen, dass Johnson Premierminister wird, sind aber zuletzt laut Umfragen und Wettbüros geringer geworden.

Demzufolge hat der Euro die besten Aussichten Boden gegenüber dem Schweizer Franken Boden gutzumachen, wenn:
  • Der Deutsche Bundesbankchef Jens Weidmann EZB-Präsident wird.
  • Die USA und China ihre Verhandlungen über ein Handelsabkommen wieder aufnehmen.
  • Johnsons Zustimmungswerte unter den Tory-Parteimitgliedern weiter sinken.